Wädenswil setzt auf Holz
In Wädenswil entsteht ein grosser Fernwärmeverbund. Die Stadt will mit einer Holzschnitzelheizung jährlich 375 000 Liter Heizöl sparen.
Von Andreas Kurz Wädenswil – In Anlehnung an die Heizer, die früher Kohle in die Kessel schoben, schaufelten die Projektverantwortlichen gestern Vormittag einen Kubikmeter Holzschnitzel in einen Plexiglaszylinder. Es war der Auftakt für die Bauarbeiten zum Fernwärmeverbund Untermosen-Frohmatt-Bühl und ein Symbol dafür, dass fossile Brennstoffe in Wädenswil zunehmend von erneuerbarer Energie abgelöst werden. Ein Kubikmeter Holzschnitzel entspricht der Wärmeenergie von hundert Litern Heizöl. Genug um 150 Badewannen mit Warmwasser zu füllen. Künftig werden in der Fernwärmeanlage 3000 Kubikmeter Holzschnitzel pro Jahr verbrannt. 630 Meter Leitungen Damit entsteht in Wädenswil der grösste Fernwärmeverbund der Region Zimmerberg. Über ein 630 Meter langes Leitungsnetz werden die Sportanlage mit Hallenbad, das Schulhaus und der Kindergarten Untermosen, die meisten Gebäude der Stiftung Bühl sowie die Frohmattbauten mit Wärme versorgt. «Diese Gebäude verbrauchen ein Drittel des Energieverbrauchs aller städtischen Liegenschaften», sagt Rolf Baumbach, Leiter der städtischen Werke Wädenswil.. In der neuen zentralen Wärmeversorgung werden achtzig Prozent der Energie mit Holzschnitzeln, der Rest mit Gas erzeugt. Die bestehenden Gasheizkessel im Schulhaus Untermosen verwendet man künftig zur Spitzenlastenabdeckung und für den Sommerbetrieb. Mit einer Wärmerückgewinnungsanlage können Rauchgase auf 50 Grad Celsius abgekühlt und so zusätzlich 15 Prozent mehr Wärme aus dem Brennstoff gewonnen werden. Mit der Errichtung der grösstenteils unterirdischen Holzschnitzelheizung kann auf die Sanierung der Heizanlagen mehrerer Liegenschaften verzichtet werden. Achtzig Prozent weniger CO2 Da solche Anlagen erhebliche Anforderungen und Risiken an den Betreiber stellen, habe sich die Stadt gemäss Baumbach für ein «Sorglos-Paket» entschieden: Erdgas Zürich erstellt die Anlage und betreibt während der 15-jährigen Vertragsdauer als Energielieferant. Für die Stadt Wädenswil entstehen einmalige Anlagekosten in der Höhe von 1,5 Millionen Franken sowie Jahreskosten von 620 000 Franken für den Energiebezug. Mit der Anlage sollen 375 000 Liter Heizöl pro Jahr eingespart werden. Laut Baumbach werde der Bedarf vollständig mit Holz aus der Region gedeckt. Der CO2-Austoss der angeschlossenen Liegenschaften sinke dank der Fernwärmeanlage um 80 Prozent. 2011 soll die Anlage vollständig betriebsbereit sein.
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