
Viel wurde in den letzten Wochen gestritten über Kant, Voltaire, Hegel und Co., deren Schriften teilweise gespickt sind mit sexistischem, rassistischem oder antisemitischem Gedankengut. Die eine Frage berührt den Umgang mit ihrem Erbe: Sind die entsprechenden Werke von Lehrplänen zu streichen – auch um den Preis, dass wir Ideen in den Orkus verbannen, die für die Verteidigung von Gleichheit, Menschlichkeit und Toleranz prägend sind und waren? Wohl kaum.
Kolumne von Barbara Bleisch – «Wage, selbst zu denken» gilt für alle
Kant, Voltaire oder Hegel seien eben «Kinder ihrer Zeit» gewesen, heisst es, um ihre rassistischen und frauenfeindlichen Aussagen zu entschuldigen. Das Argument verfängt nicht.