Wallis: Angriff von Links und Rechts
Die CVP hält im Kanton Wallis vier von sieben Nationalratssitzen - Angriffe kommen von allen Seiten. Das Ständerats-Duo der CVP hat aber gute Wiederwahlchancen.

Im traditionell katholischen Wallis müssen die «Schwarzen» (CVP Oberwallis) mit einem weiteren Vormarsch der SVP rechnen. Die SVP wittert vorab in den Seitentälern bei einer erzkonservativen Wählerschaft Sympathien und einen Sitzzuwachs auf Kosten der CVP. Im französischsprachigen Unterwallis ist der Vormarsch der SVP bei den kantonalen Wahlen gestoppt worden. Die Wiederwahl von Nationalrat Oskar Freysinger scheint dennoch so gut wie sicher. Ob es der SVP zu einem zweiten Sitz in der Grossen Kammer reicht, dürfte sich im Oberwallis entscheiden.
Nur zwei Parteien im Alleingang
Insgesamt kandidieren im Wallis 151 Fauen und Männer auf 29 Listen für einen der sieben Nationalratssitze. Den Alleingang wagen lediglich zwei Parteien, nämlich die BDP und die Alternative Linke. Alle anderen Parteien sind Listenverbindungen eingegangen. Ebenso wie die Rechte will auch die Linksallianz einen zweiten Sitz auf Kosten der CVP erobern. Die SP ist mit den Grünen eine Listenverbindung eingegangen und erhofft sich wohl auch durch die Bundesratskandidatur von Nationalrat Stéphane Rossini zusätzlichen Auftrieb. Hinzu kommt die Liste «Öffnung» mit der CSP Unterwallis.
Listenverbindungen der C-Parteien
Die Freisinnigen, die den Sitz des amtierenden Nationalratspräsidenten Jean-René Germanier problemlos verteidigen dürften, haben ihre Listen mit derjenigen von «Avenir Ecologie», einer Verbindung nachhaltig denkender Unternehmer, verbunden. Ein zweiter Sitz dürfte für die FDP aber wohl ausser Reichweite liegen.
Mehrere Listenverbindungen sind auch die C-Parteien eingegangen. So die CVP Ober- und Unterwallis sowie die CSP Oberwallis und, wo vorhanden, die Junge CVP. Zugpferd ist der Walliser CVP-Nationalrat und Parteipräsident Christophe Darbellay, wieder antreten werden aber auch Viola Amherd, Roberto Schmidt und Paul-André Roux.
Ständerat: CVP-Duo erhält Konkurrenz
Für die beiden Walliser Sitze im Ständerat kandidieren drei Frauen und acht Männer. Das ist bisheriger Rekord. Die beiden amtierenden Ständerate Jean-René Fournier (CVP) und René Imoberdorf (CSPO) treten beide nochmals an. Konkurrenz erwächst auch ihnen aus allen politischen Lagern.
Für die SVP streben Nationalrat Oskar Freysinger und der Advokat Franz Ruppen in die Ständekammer. Germanier kandidiert ebenfalls für beide Kammern. Und die BDP will den Sitz mit der Lehrerin Jacqueline Bovier-Widmer ergattern. Die Sozialdemokraten versuchen ihr Glück im Ständerat sowohl mit Stéphane Rossini als auch mit alt Grossrat Beat Jost, die Grünen mit der Gymnasiallehrerin Marylène Wolpi Fournier und der Biologin Brigitte Wolf. Interesse an der kleinen Kammer bekundet schliesslich auch die Alternative Linke. Für sie tritt der Posthalter Olivier Cottagnoud an.
Politische Beobachter halten es für eher unwahrscheinlich, dass es einem der Kandidaten gelingen wird, das CVP-Duo zu schlagen - zumindest nicht im ersten Wahlgang. Eher wahrscheinlich ist, dass keiner der elf Kandidaten auf Anhieb das absolute Mehr erreichen wird und es deshalb am 6. November zu einem zweiten Wahlgang kommt.
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