Walk-in-Praxis als Zukunftsmodell
In der Walk-in-Praxis in Rüti wird man ohne Voranmeldung behandelt. Das unkomplizierte Verfahren entspricht dem Zeitgeist.
«Die Patienten wollen sich schnellstmöglich behandeln lassen», sagt Christoph Zeller, Leiter der Praxis am Bahnhof in Rüti. Er arbeitet seit 1996 als Arzt in Rüti und kam 2007 auf die Idee, den Patienten eine Walk-in-Möglichkeit anzubieten. Ursprünglich war die Zeitspanne von 17 bis 19 Uhr für die sogenannten Walk-in-Patienten vorgesehen. In dieser Zeit konnten Patienten die Praxis ohne Voranmeldung aufsuchen. «Das Problem war, dass sich niemand daran gehalten hat», erklärt Zeller schmunzelnd. Folglich sei eine Ausweitung des Angebots auf den ganzen Tag die logische Konsequenz gewesen. Als Walk-in-Patienten gelten sowohl Personen, die ohne Voranmeldung vorbeikommen, als auch solche, die sich telefonisch melden und gleichentags noch behandelt werden. Besonders jüngere Menschen und Notfallpatienten würden von diesem Angebot Gebrauch machen, sagt Zeller. Das neue Praxismodell eigne sich vor allem bei kleineren Unfällen und leichten Krankheiten wie einer Magen-Darm-Grippe. Besonders beliebt ist es bei der jüngeren Generation, die mobiler ist und der persönlichen Beziehung zum Hausarzt weniger Bedeutung beimisst als ältere Menschen. Wer will, kann sich aber auch anmelden und hat dann, ausser bei Notfällen, Vorrang. Dem Patienten ist es nach wie vor selbst überlassen, von welchem der fünf in der Praxis tätigen Allgemeinpraktiker er sich behandeln lassen will, ausgenommen im Notfall.