Wall Street feiert Berlusconis Abgang
Die Hoffnung auf einen baldigen Regierungswechsel in Italien hat die US-Anleger zum Wochenschluss erneut beruhigt. Auch an der Schweizer Börse stiegen die Kurse deutlich.
Neben Silvio Berlusconis bevorstehendem Rücktritt vom Ministerpräsidentenamt sorgte am Freitag an der Wall Street auch die Zustimmung des Senats in Rom zum Sparpaket für Optimismus. Zudem wurde in Griechenland die Übergangsregierung unter dem neuen Ministerpräsidenten Lukas Papademos vereidigt. Die Renditen italienischer Anleihen sanken auf 6,5 Prozent und damit unter die kritische Marke von sieben Prozent.
Auch aus den USA selbst gab es gute Nachrichten: Die Stimmung der Konsumenten hellte sich Anfang November den dritten Monat in Folge auf. Privatkonsum ist ein wichtiger Motor für die US-Wirtschaft. Im historischen Vergleich ist die Stimmung der Konsumenten angesichts der hohen Arbeitslosigkeit und Angst vor der europäischen Schuldenkrise aber noch immer auf einem recht niedrigen Niveau.
Dow-Jones steigt 2,2 Prozent
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte legte 2,2 Prozent zu auf 12'153 Punkte, nachdem er im Handelsverlauf zwischen 11.896 und 12'179 Punkten geschwankt hatte. Der breiter gefasste S&P-500 stieg zwei Prozent auf 1263 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann ebenfalls zwei Prozent auf 2678 Punkte. In der abgelaufenen Woche konnte der Dow-Jones um 1,4 Prozent und der S&P-500 um 0,8 Prozent zulegen. Die Nasdaq gab in den letzten fünf Handelstagen 0,3 Prozent ab.
Von den guten Nachrichten aus Europa profitierten bei den Einzelwerten besonders die Bankentitel. Die Papiere der Bank of America gewannen drei Prozent, die Anteilsscheine der Citibank legten um 2,4 Prozent zu.
Im Fokus der Anleger stand auch der US-Chiphersteller Nvidia. Die starke Nachfrage nach Smartphones und Tablet-Computern bescherte dem Konzern unerwartet hohe Gewinne. Die Papiere verteuerten sich um 3,5 Prozent. Auch bei Walt Disney klingeln die Kassen. Der Wunsch nach Zerstreuung in wirtschaftlich schwierigen Zeiten bescherte Walt Disney im vierten Geschäftsquartal einen Gewinnsprung von 30 Prozent. Die Aktien kletterten 5,9 Prozent. Caterpillars Pläne für einen Zukauf in China kamen am Markt ebenfalls gut an. Die Anteilsscheine legten 4,2 Prozent zu.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 760 Millionen Aktien den Besitzer. 2581 Werte legten zu, 420 gaben nach und 65 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,58 Milliarden Aktien 1966 im Plus, 542 im Minus und 101 unverändert.
Die Börse für US-Staatsanleihen blieb am Freitag wegen des Feiertags für die Veteranen geschlossen.
SMI legt 1,5 Prozent zu
Die Schweizer Börse hat sich heute Freitag mit deutlichen Kursgewinnen ins Wochenende verabschiedet. Die Hoffnung auf Massnahmen gegen Italiens hohe Verschuldung und der überraschend starke Anstieg des US-Konsumentenvertrauens sorgten laut Händlern für Auftrieb. Der Leitindex SMI gewann 1,5 Prozent auf 5649 Punkte. Der breiter gefasste SPI notierte mit 5146 Punkten ebenfalls 1,5 Prozent fester.
Die Hoffnungen auf eine Beruhigung der Schuldenkrise verliehen vor allem den Finanzaktien Rückenwind. Grösster Gewinner unter den Standardwerten war Credit Suisse. Die Aktien der Grossbank gewannen 3,1 Prozent. Die Titel von UBS und dem Rückversicherer Swiss Re gingen knapp drei Prozent fester aus dem Handel.
Konjunkturabhängige Werte legen zu
Auch konjunkturabhängige Werte legten teilweise kräftig zu. Die Aktien des Zeitarbeitskonzerns Adecco legten 3,3 Prozent zu. Bei den Nebenwerten rückte der Maschinenbauer Sulzer um 5,5 Prozent vor.
Die Richemont-Titel gewannen 1,3 Prozent. Der Luxusgüterkonzern verdiente im ersten Halbjahr besser als vom Markt erwartet und rechnet im Geschäftsjahr 2011/12 mit einem deutlich höheren operativen Gewinn. Börsenhändler zeigten sich beeindruckt von diesem Resultat. Die Aktien des Uhrenproduzenten Swatch legten um 2,6 Prozent zu.
Transocean war der einzige Standardwert mit Kursverlusten. Der Ölplattform-Betreiber verlor 0,8 Prozent an Wert. Bei den Nebenwerten legten die Galenica-Aktien um 4,7 Prozent zu. Der Arzneimittelhersteller hat in den USA den Zulassungsantrag für das Eisenmangelanämie-Medikament Ferinjec eingereicht und präsentierte die Daten der Zulassungstests auf einem medizinischen Kongress.
SDA/ami
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