Wars das nun für die UBS?
Nach Jahren mit deftigen Bussen könnte das Schlimmste für die Grossbank vorbei sein, mag man denken. Da kommt noch mehr, wie diese Liste zeigt.

Im jüngsten Quartalsbericht listet die Bank zehn hängige «Rechtsfälle, regulatorische und ähnliche Verfahren» auf. Die Rückstellungen dafür beliefen sich per Ende März auf 2,7 Milliarden Franken. Eine Übersicht:
UNVERSTEUERTE VERMÖGEN
- USA: In den USA ermitteln die Börsenaufsicht SEC und der New Yorker Generalstaatsanwalt des Eastern District im Zusammenhang mit Inhaberwertpapieren (Bearer Bonds), wie im Februar bekannt wurde. Laut Medienberichten geht es um mögliche Beihilfe zu Steuerhinterziehung und Wertschriftenbetrug.
- Frankreich: Ende März 2015 wurde gegen die französische Tochter der UBS in Frankreich offiziell ein Ermittlungsverfahren eröffnet. Hintergrund sind bereits seit drei Jahren laufende Untersuchungen, ob die Tochter Kunden beim Steuerbetrug geholfen hat. Die Behörden forderten eine Kaution über 40 Millionen Euro. Bereits 2014 hatte die UBS eine Kaution von 1,1 Milliarden Euro hinterlegen müssen.
- Die Einführung des automatischen Informationsaustausches (AIA) könnte zu weiteren Untersuchungen führen, wie die UBS im Quartalsbericht schreibt.
US-HYPOTHEKENPAPIERE
- Gegen die UBS sind in den USA immer noch verschiedene Klagen im Zusammenhang mit hypothekengesicherten Papieren hängig, die die UBS zwischen 2002 und 2007 verkauft hat. Die Kläger werfen der UBS vor, sie beim Verkauf dieser Papiere getäuscht zu haben. Sie fordern den Rückkauf der Hypothekenverbriefungen.
DARK POOLS
- Die UBS-Tochter UBS Securities LLC hat im Januar ein Verfahren im Zusammenhang mit ihrer anonymen Handelsplattform (Dark Pool) in den USA mit einer Geldzahlung von über 14 Millionen Dollar zwar beigelegt. Weitere Untersuchungen unter anderem von der US-Börsenaufsicht SEC laufen jedoch. Dark Pools sind ausserbörsliche Handelsplätze, an denen Investoren unbemerkt vom Rest der Investoren grosse Aktienpakete kaufen oder verkaufen können. Die Börsenaufsicht vermutet jedoch Unregelmässigkeiten auf diesen Handelsplätzen. So sollen Kunden mit falschen Informationen auf diese Dark Pools gelockt worden sein, um ihnen dort möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen. Gemäss Statistiken der US-Finanzmarkt-Regulierungsbehörde betreibt die UBS gemessen an den Transaktionen den drittgrössten Dark Pool.
LIBOR
- Weil die UBS an der Manipulation von Referenzzinsätzen wie dem Libor beteiligt war, hat sie unter anderem zwar bereits eine Busse in der Höhe von 1,4 Milliarden Franken bezahlt. In gewissen Ländern laufen die Untersuchungen im Zusammenhang mit den Libor-Manipulationen aber weiter, weshalb die UBS weiterhin Rückstellungen für allfällige Bussen dafür in ihren Büchern führt.
WEITERE RECHTSFÄLLE
- Im Geschäftsbericht der UBS sind darüber hinaus weitere grosse und grössere Rechtsfälle aufgeführt, die noch nicht bereinigt sind. Dazu gehören unter anderem Nachwehen der Finanzkrise in der Form des Falls Madoff und eine Klage aus Puerto Rico. Laut Quartalsbericht belaufen sich in diesem Fall die Forderungen der Kläger auf über 1,1 Milliarde Dollar. Der Vorwurf ist, dass die UBS Kunden in Puerto Rico mit falschen Darstellungen Kommunalanleihen angedreht hat.
- Auch ein Streit um Kreditrisikoversicherungen mit den Wasserwerken von Leipzig figuriert seit Jahren in der Liste. Schliesslich muss die UBS auch Mittel bereithalten, weil sie in der Schweiz wegen eines Bundesgerichtsentscheids von 2012 Gebühren, sogenannte Retrozessionen, an Kunden rückerstatten muss.
SDA
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