
Selbst Weinflaschen dürfen hohe Militär als Spesen verrechnen, wie ein Untersuchungsbericht des Verteidigungsdepartements nachweist.
Der Bericht hat massive Überspesen bei hohen Kaderleuten des VBS aufgedeckt. Militärbeamte treffen sich zum Essen ohne nachweisbar geschäftlichen Zweck. Kaderleute können Spesen bis zu 500 Franken in Eigenregie abrechnen. Einige verfügen über VBS-Kreditkarten mit einer Limite von 100'000 Franken. Pro Monat.
Wenn man bedenkt, was ein einziger Kampfflieger die Schweiz kostet, ein Panzer oder eine Abwehrwaffe; wie viel Benzin in einem WK verfahren und Munition verschossen wird; wie viele Wehrleute, die durch das Gras robben, bei der Arbeit fehlen – dann müsste man solche Zahlen gelassen nehmen.
Zumal sich die Schweizer Armee und ihre Zulieferdienste mit weit grösseren Finanzskandalen konfrontiert sahen: überteuerten Angeboten, intransparenter Finanzierung, Bestechungsversuchen ausländischer Firmen, Korruptionsvorwürfen. Die Armeeführung und die ihr angeschlossenen bürgerlichen Parteien klagen seit Jahrzehnten darüber, die Armee werde durch ihre Gegner abgewrackt. Und dass immer weniger Schweizer Männer ihr angehören wollen.
Die Militärfreunde haben recht: Immer mehr Diensttaugliche ziehen den Zivildienst vor, das letzte Jahr brachte einen Rekord. Andere wählen gleich die Dispensierung auf dem blauen Weg. Diese wird ihnen einfacher gemacht als früher.
Wen kann das noch überraschen, wenn er solche Berichte liest? Der neuste Skandal bestätigt einen alten Verdacht: Die Schweizer Armee ist eine verluderte Institution.
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Warum der Spesen-Exzess beim Militär niemanden überrascht
Bestechung, Korruption und jetzt noch die Enthüllung über massive Überspesen: Die Schweizer Armee ist eine verluderte Institution.