Noch mehr als ein FussballgottWarum Maradona in Argentinien nie seinen Heldenstatus verlor
Drogen- und Alkoholeskapaden? Ausraster? Egal! Diego Maradona war in seiner Heimat viel mehr als ein Fussballstar. Seine Landsleute vergötterten ihn blind.

Und wenn gar nichts mehr half, gab es immer noch das Gebet. Ja: Dem Mann war sogar ein solches gewidmet, derart vergötterten sie ihn. Also beteten sie:
Diego unser, der Du bist auf der Erde,
geheiligt werde Dein linker Fuss,
Deine Magie komme,
Deine Tore geschehen,
wie im Himmel so auf Erden.
Unsere tägliche Freude gib uns heute.
Und vergebe diesen Journalisten,
wie auch wir vergeben der napoletanischen Mafia.
Und lass uns nicht den Ball beschmutzen,
sondern erlöse uns von Havelange.
Diego.
Das «Diego unser» ist das beliebteste Gebet der «Iglesia maradoniana», der maradonianischen Kirche. Ja, Diego Armando Maradona ist in Argentinien mehr als nur ein sportliches Idol. Viel mehr. Der argentinische Autor und Soziologe Pablo Alabarces schreibt: «Maradona ist das wichtiste Symbol der Volkskultur Argentiniens des vergangenen Jahrhunderts.»