Warum Moskau dem Blutvergiessen tatenlos zusieht
«Hilf uns Russland», ruft Rosa Otunbajewa Richtung Moskau. Doch dort denkt man nicht daran, sich in Kirgisien die Finger zu verbrennen. Russland-Korrespondentin Sonja Zekri sagt, warum.
Die Präsidentin der Übergangsregierung, Rosa Otunbajewa, hat Russland aufgefordert, Kirgisien militärisch zu helfen. Warum macht Moskau das nicht? Das hat natürlich verschiedene Grüne. Grundsätzlich ist die Situation für Russland nicht ungünstig. Was Rosa Otunbajewa nun in Kirgisien versucht, ist vielen umliegenden Staaten und auch Russland eher unheimlich. Die Chefin der Übergangsregierung möchte eine parlamentarische Demokratie einführen, mehr Transparenz schaffen, usw. Des weiteren wird man sich in Russland ein isoliertes militärisches Eingreifen genau überlegen. Die Erinnerungen an Afghanistan sind noch frisch, wo Moskau nicht als Friedensbringerin sondern als Besatzungsmacht betrachtet wurde. Zudem gibt bisher kein Mandat zum Eingreifen in Kirgisien. Weder von der Organisation für einen Kollektiven Sicherheitsvertrag, einem regionalen Sicherheitsbündnis, noch von der UNO.