Warum Schweizer Konsumenten die Umwelt schädigen
Wegen der vielen Importe verursachen die Schweizer mit ihrem Konsum Umweltschäden – hauptsächlich im Ausland. Der Bund hat erstmals die gesamte Belastung ermittelt.

Weil die Schweiz viele Güter importiert, fallen rund 60 Prozent der von der Schweizer Bevölkerung verursachten Umweltbelastungen im Ausland an. Dies geht aus einer Studie des Bundesamts für Umwelt (Bafu) hervor.
Die Untersuchung «Environmental impacts of Swiss consumption and production» zeigt erstmals die gesamte Umweltbelastung auf, die durch den Konsum und die Produktion der Schweiz entsteht. Sie zeichnet den gesamten Lebensweg der Produkte nach.
Auffallende Belastung im Ausland
Auffallend ist der grosse Anteil der Umweltbelastung, der im Ausland anfällt: In den meisten Konsumbereichen ist dieser bedeutend grösser als der Anteil der Umweltbelastung in der Schweiz. Nur die Mobilität verursacht mehr Umweltbelastungen in der Schweiz als im Ausland. Bei der Ernährung fallen viele Umweltbelastungen im Ausland an, weil grosse Mengen an Nahrungs- und Futtermitteln für die Schweiz im Ausland produziert werden.
Im Bereich Wohnen (inklusive Wohnungsbau, Energieverbrauch, Möbel, Geräte) fallen rund die Hälfte der Umweltbelastungen in der Schweiz an. Diese werden insbesondere durch den Energieverbrauch verursacht. Bei der Produktion von Baumaterialien, Möbeln und Haushaltgeräten werden auch im Ausland grosse Mengen natürlicher Ressourcen verbraucht und Schadstoffe ausgestossen.
Bei der Umweltbelastung in der Schweiz fallen Landwirtschaft, Energiewirtschaft, Abfallwirtschaft und Transportgewerbe am stärksten ins Gewicht.
Ergänzung zum BIP
Die Studie ist eine der Massnahmen, die der Bundesrat im Oktober 2010 zur Stärkung der «grünen» (umweltfreundlichen) Wirtschaft veranlasst hatte. Sie wurde von den Beratungsbüros ESU-services und Rütter Partner im Auftrag des Bafu durchgeführt.
Die Untersuchung misst die Umweltbelastungen von Konsum und Produktion der Schweiz mit sogenannten Umweltbelastungspunkten (UBP). Diese bewerten unterschiedliche Emissionen in Boden, Wasser und Luft sowie den Verbrauch von natürlichen Ressourcen. Diese Indikatoren über soziale, wirtschaftliche und ökologische Entwicklungen sollen das Bruttoinland-Produkt BIP ergänzen.
SDA/ami
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