Warum Schweizer Zocker im Ausland spielen
Den Schweizer Casinos laufen die Gäste davon – nach Süddeutschland. Dort können sie dank des erstarkten Frankens länger spielen. Das ist nicht der einzige Vorteil.

Sie sitzt noch mit Jacke und Schal auf dem Polsterstuhl, das goldbeschlagene Täschchen hängt an der Lehne. In der linken Hand hält sie eine Zigarette, mit der rechten drückt sie alle paar Sekunden auf die Taste des Spielautomaten. Jedes Mal in der Hoffnung, er möge ein paar Hundert Euros vergeben. Oder wenigstens einige Freispiele. Viel Geld hat sie noch nie gewonnen, aber immerhin, hier im Magic Casino im deutschen Lottstetten kann die 37-Jährige aus Bülach mit 50 Euro einen ganzen Abend lang spielen. Ein Abend lang Nervenkitzel, wie sie sagt. «In einem Schweizer Casino wäre das Geld schon nach 10 Minuten weg.» So sind auch die Sessel links und rechts von ihr besetzt, fast jeder Sessel im Raum. Wären heute Abend alle Schweizer zu Hause geblieben, wäre es praktisch leer im Magic Casino.