Warum verschickt Amazon Regenwasser aus Tasmanien?
Die Stiftung Warentest hat beim Einkauf von Lebensmitteln über den Internethändler zahlreiche Schwachstellen bemängelt.

Die Stiftung Warentest hat beim Einkauf von Lebensmitteln über den Internethändler Amazon zahlreiche Schwachstellen bemängelt. Kritik übte die Stiftung Warentest am Montag nach einem Schnelltest an den Versandkosten, der Übersichtlichkeit des Angebots, am Sortiment, an den Produktinformationen und an der Verpackung. Allerdings sei die Amazon-Webseite für den Lebensmittel-Einkauf auch erst in der Erprobung und Amazon habe Verbesserungen angekündigt, erklärte Stiftung Warentest.
Der Versand wird schnell teurer als die Ware selbst
Die Tester bestellten drei Warenkörbe mit insgesamt 20 Produkten. Die gelieferte Ware war laut dem Test meist korrekt. Stiftung Warentest monierte aber, dass der Versand der Lebensmittel schnell teurer werde als die Ware selbst. Der Grund: Der Onlinehändler ist für viele Produkte nur Vermittler von Anbietern, die dann jeweils eigene Versandkosten berechnen. Auch bei Reklamationen müsse sich der Kunde an die verschiedenen Anbieter wenden, kritisierten die Tester. Aus dem gleichen Grund kämen auch gleichzeitig bestellte Waren nicht unbedingt zusammen an.
Keine Angaben zu Nährwerten
Die mehr als 50'000 Lebensmittel und Getränke, die Amazon nach eigenen Angaben im Sortiment hat, werden laut Stiftung Warentest zudem nicht gewohnt übersichtlich angeboten. Wer etwa Erdbeeren suche, könne auch Getränkepulver mit Erdbeergeschmack, Tierfutter und Marmeladen bestellen. Das Sortiment sei unvollständig – bekannte Mineralwassermarken etwa fehlten, dafür gebe es Regenwasser aus Tasmanien. Produktinformationen wie Angaben zu Nährwerten und Mengen fehlten demnach in fast allen Fällen. Auch einen teils überdimensionalen Verpackungsaufwand mit Hilfe von Styroporboxen, Kühlelementen und Packpapier monierte Stiftung Warentest.
Amazon, als Online-Buchhändler bekannt geworden, verkauft seit dem 1. Juli in Deutschland ganz normale Lebensmittel. Zwei Wochen nach dem Start hatte bereits die Hamburger Verbraucherzentrale den Lebensmitteleinkauf dort als wenig empfehlenswert bezeichnet.
AFP/rek
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