Was A4 und Westumfahrung bringen
Der Kanton ist zufrieden mit der Wirkung der Autobahn durchs Knonauer Amt: Auf gewissen Strassen verkehren dreimal weniger Autos. 158 mal hat es gekracht.

Seit einem halben Jahr fliesst der Verkehr durchs Knonauer Amt über die A4, und die Verantwortlichen wissen bereits bestens Bescheid über die Auswirkungen dieses Autobahnteilstücks, das dreissig Jahre auf seine Fertigstellung warten musste. Ein abschliessender Bericht soll zwar erst im Jahr 2011 vorliegen, doch bereits jetzt hat der Kanton Bilanz gezogen.
Die erwartete Verlagerung von den Kantonsstrassen auf die Autobahn ist eingetreten. Auf der Sihltalstrasse zwischen Sihlbrugg und Langnau am Albis und der Zürcherstrasse zwischen Knonau und Mettmenstetten etwa verkehren dreimal weniger Autos als zuvor. Zwischen Hedingen und Wettswil verringerte sich der Verkehr auf der Zürcherstrasse um 65 Prozent, südlich von Birmensdorf ist auf der Luzernerstrasse eine Entlastung von rund 60 Prozent festzustellen.
Auf der A4 zwischen Knonau und Affoltern verkehren täglich 34'000 Fahrzeuge und im Islisbergtunnel 40'000 Fahrzeuge. Der Uetlibergtunnel, der bereits vor einem Jahr eröffnet wurde, weist eine Frequenz von 53'000 Fahrzeugen pro Tag auf. Im Raum Affoltern am Albis sei die erwartete Verkehrszunahme bisher nicht eingetroffen, schreibt der Kanton.
40 Reklamationen wegen Lärm
Die Gemeinden wollen auch langfristig vom Verkehr verschont bleiben: In Affoltern am Albis, Bonstetten, Hedingen, Mettmenstetten sowie Wettswil werden die Ortsein- und durchfahrten neu gestaltet und so für den Transitverkehr weniger attraktiv gemacht. Dazu sind in Ottenbach eine Umfahrungsstrasse und in Obfelden ein «siedlungsverträglicher Ausbau der Ortsdurchfahrt» in Planung.
Zufrieden sind die Behörden auch mit der Lärmbelastung: Die Fachstelle Lärmschutz des kantonalen Tiefbauamts habe seit der Eröffnung bei einem Einzugsgebiet von rund 100'000 Einwohnern nur rund 40 Reklamationen erhalten. Diese betreffen grösstenteils die Gemeinden Affoltern am Albis (Obstgartenstrasse) und Knonau (Oberdorf-/Chamstrasse) und stammen zu 75 Prozent von Leuten, die 400 Meter und weiter weg von der Autobahn wohnen.
Noch kein Todesopfer
«Insgesamt gut» sind auch die Erfahrungen der Kantonspolizei. Negativ ins Gewicht fallen für die Ordnungshüter allerdings die täglichen Staus zwischen Urdorf und dem Limmattalerkreuz. Die «weitaus meisten» der registrierten Verkehrsunfälle haben sich in den staugefährdeten Abschnitten ereignet. Seit Eröffnung der Westumfahrung im vergangenen Mai hat es 158 mal gekracht, dabei gab es 32 Verletzte, aber noch kein Todesopfer.
Überrascht ist die Polizei von der Entwicklung der Verkehrsströme bei der Verzweigung Zürich West. Statt in Richtung Luzern fahren die meisten Automobilisten in Richtung St. Gallen - Basel. Weil in südlicher Richtung zwei Spuren bereit stehen und in Fahrtrichtung Nord nur eine, kommt es im Uetlibergtunnel regelmässig zu Rückstaus. Das Problem sei erkannt, die erforderlichen Massnahme in Planung, bekräftigt die Kantonspolizei.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch