Was die Initianten verlangen, tut der Bund heute schon
Die Gegner der Ecopop-Initiative warnen davor, mehr Geld für die Familienplanung zu sprechen. Einst haben sie selbst dies gefordert.

Die freiwillige Familienplanung zu stärken, ist nicht so abwegig, wie dies die Gegner der Ecopop-Initiative darstellen. In einer parlamentarischen Antwort räumte der Bundesrat selber vor zwei Jahren ein, der Zugang zur freiwilligen Familienplanung müsse verbessert werden, «insbesondere in Subsahara-Afrika, wo immer noch 40 Prozent der Schwangerschaften unbeabsichtigt sind und jugendliche Frauen ein Viertel der Sterbeopfer von illegalen Abtreibungen ausmachen». Letztes Jahr forderte der Nationalrat den Bundesrat auf, darzulegen, wie die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) ihr Engagement unter anderem für die Familienplanung ausbauen könne mit dem Ziel, sexuell übertragbare Krankheiten wie Aids zu bekämpfen. Auch Justizministerin Simonetta Sommaruga (SP) unterzeichnete 2009, damals noch als Ständerätin, einen Vorstoss, der 10 Prozent der Entwicklungshilfe in die «reproduktive Gesundheit» lenken wollte. Heute spricht sie mit Blick auf die Ecopop-Initiative von Bevormundung.