«Was ich will, will auch das Volk»
Hugo Chávez hat geredet, Geld verteilt, viele aus der Armut befreit und dennoch ökonomische und soziale Verheerungen angerichtet. Sein früher Tod macht ihn für seine Anhänger zum Heiligen.
Es sind 69 Sekunden und zwei Worte, die Hugo Chávez berühmt machen. Am 4. Februar 1992 versuchen der bis anhin nahezu unbekannte Oberstleutnant und eine Gruppe junger Offiziere, Venezuelas Präsidenten Carlos Andrés Pérez durch einen Staatsstreich zu entmachten. Das Unternehmen scheitert. Während Chávez in Caracas verhaftet wird, leisten seine Gefährten in anderen Teilen des Landes noch Widerstand. Die Regierung bittet den Anführer des Putsches, die Rebellen über das Fernsehen aufzufordern, weiteres Blutvergiessen zu vermeiden und die Waffen niederzulegen. Chávez kommt dem Ansinnen nach. In Uniform und mit der roten Mütze der Fallschirmspringer, erklärt der damals 37-Jährige in einer gut einminütigen Rede, der Militärputsch sei «vorläufig» gescheitert.