Was in Schweden wirklich geschah
US-Präsident Donald Trump sorgt mit dem «Attentat in Schweden» für verwirrte, aber auch belustigte Reaktionen auf Social Media.

«Wir müssen unser Land sichern», hat US-Präsident Donald Trump am Samstag bei einer Kundgebung in Florida gesagt, unter Hinweis auf die kürzlich vor Gerichten gescheiterten Einreiseverbote für Bürger mehrerer islamischer Länder. «Schaut euch an, was in Deutschland passiert, schaut euch an, was gestern Abend in Schweden passiert ist!», fügte Trump hinzu und zählte dann Anschlagsziele wie Brüssel, Nizza und Paris auf.
In Schweden wurde die Erwähnung des Landes in einer Reihe mit Terrorzielen mit Erstaunen aufgenommen. Die Zeitung «Aftonbladet» setzte eine Nachricht in englischer Sprache auf ihre Onlineseite. Unter der Überschrift «Das ist am Freitagabend in Schweden passiert, Mr. President» wurden Meldungen zitiert: Der 87 Jahre alte Sänger Owe Thörnqvist hatte technische Probleme bei den Proben für das Melodifestivalen, den Vorentscheid zum Eurovision Song Contest. Im Norden Schwedens wurde eine Sturmwarnung ausgegeben.
In Stockholm verfolgte die Polizei einen Autofahrer – ihm werden Trunkenheit am Steuer und Autodiebstahl vorgeworfen. Zuvor hatte sich ein Mann mitten in Stockholm in Brand gesetzt. Ein Motiv sei nicht bekannt, der Staatsschutz sei aber nicht eingeschaltet worden. Unter dem Hashtag #LastNightInSweden tauschten sich Twitternutzer munter darüber aus, was in Schweden sonst noch passierte («Ikea-Schrank falsch aufgebaut», «Bier getrunken, eingeschlafen»).
Ein User hat sogar ein Bild des Chaos gepostet, das sich letzte Nacht in Schweden ereignet hat.
Eine Userin teilte ein Bild mit einem typischen Ikea-Bauplan. Zu sehen ist darauf eine Mauer, die nach Trumps Rede sofort ausverkauft gewesen sein soll.
Der frühere schwedische Aussenminister Carl Bildt fragte dort mit Blick auf Trump: «Schweden? Terrorangriff? Was hat er geraucht?»
Es gab eigentlich ganz viel Liebe, findet ein anderer Twitterer.
«Schweden, würdet ihr das glauben?», hatte Trump gerufen. «Sie haben grosse Zahlen aufgenommen, und jetzt haben sie Probleme, die sie nie für möglich gehalten haben.» Zu Beginn seiner Rede, in der sich der Präsident auch wieder die aus seiner Sicht unehrlichen Medien vorknöpfte, hatte Trump versichert: «Wir sind hier, um die Wahrheit zu sprechen, die ganze Wahrheit, und nichts als die Wahrheit.»
Vor gut zwei Wochen hatte Trumps Beraterin Kellyanne Conway den Einreisestopp mit Hinweis auf ein «Massaker» durch irakische Flüchtlinge in Bowling Green im US-Bundesstaat Kentucky verteidigt – das es allerdings gar nicht gegeben hat.
SDA/kat
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