Was sich für den Iran jetzt ändert
Die Sanktionen des Westens gegen die islamische Republik sind aufgehoben. 10 konkrete Folgen.

Irans Wirtschaft leidet seit zehn Jahren unter den harschen Sanktionen, die USA und EU verhängt haben. Alleine die Ölproduktion – der Motor der iranischen Wirtschaft – ist seit 2011 um mehr als zwei Drittel eingebrochen. Seit gestern kann der Iran sein Öl wieder weltweit verkaufen und hat bereits angekündigt, die Produktion massiv hochzufahren. Auch die iranischen Banken erhalten wieder Zugang zum internationalen Finanzmarkt. Daneben werden noch andere Einschränkungen aufgehoben, wie die Nachrichtenagentur dpa in einer Übersicht zeigt:
- Der Export von iranischem Öl und Gas in die EU ist wieder erlaubt. Damit kann der Iran an alte Geschäftsbeziehungen anknüpfen. Griechenland, Spanien und Italien gehörten zu den grössten Importeuren von iranischem Öl in Europa. Der Iran war vor dem Importstopp 2012 der siebtgrösste Öllieferant für die EU.
- Westliche Firmen dürfen wieder Ausrüstung für die Öl- und Gasfelder liefern. Die Infrastruktur ist laut Experten veraltet und marode. Die Aufhebung der Sanktionen eröffnet der Zuliefererindustrie einen neuen Absatzmarkt.
- Westliche Versicherungen dürfen iranische Öltanker wieder versichern.
- Generell sind Geschäfte mit dem iranischen Energiesektor erlaubt. Die Aufhebung der Sanktionen komme für den Ölmarkt zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt, sagt der Commerzbank-Rohstoffexperte zu ZDF. Der Preis für ein Fass Rohöl ist mittlerweile unter 30 US-Dollar gesunken. Die arabischen Börsen haben daher auf die Aufhebung der Sanktionen mit massiven Verlusten reagiert.
- Internationale Finanztransaktionen sind wieder möglich. 2012 wurden alle iranischen Banken vom internationalen Transaktionssystem SWIFT ausgeschlossen. Der Zugang zum globalen Finanzmarkt war dadurch stark eingeschränkt.
- Banken können Handelsgeschäfte mit Iran wieder mit Darlehen unterstützen.
- Iran erhält Zugang zu eingefrorenen Geldern in Höhe von mindestens 100 Milliarden Dollar.
- Sanktionen gegen Firmen und Hunderte von Einzelpersonen im Zusammenhang mit dem Atomprogramm werden aufgehoben.
- Die Lieferung von Flugzeugenund von Ersatzteilen für die iranischen Maschinen vom Typ Boeing und Airbus für ausschliesslich zivile Zwecke ist wieder erlaubt. Bereits gestern hat der iranische Transportminister angekündigt, nach Aufhebung der Sanktionen 114 Airbus-Flugzeuge zu ordern.
- Westliche Hersteller dürfen wieder Autos in Iran verkaufen.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch