«Wegfusionierte» Gemeinden sind zufrieden
In den letzten fünf Jahren ist jede vierte St. Galler Gemeinde durch Zusammenschlüsse verschwunden. Für ehemals kleine Gemeinden erweist sich der Strukturwandel als Vorteil, wie eine Umfrage zeigt.

Die st. gallischen Gemeinden haben in den vergangenen fünf Jahren fleissig fusioniert. Jede vierte der ehemals 440 politischen und Schulgemeinden, Ortsgemeinden und Korporationen ist seit Mitte 2007 durch Zusammenschlüsse verschwunden.
Seit der Kanton St. Gallen das Gemeindevereinigungsgesetz erliess, sind 118 der ehemals 440 Gemeinden «wegfusioniert» worden, wie die Staatskanzlei heute mitteilte. Allein Ende 2012 wurden acht politische und 35 Spezialgemeinden durch Fusionen aufgehoben.
Regierungsrat Martin Klöti lud heute Vertreter dieser Gemeinden in den Staatskeller ein, um ihre Arbeit zu würdigen. Nach den jüngsten Zusammenschlüssen zählt der Kanton noch 77 politische Gemeinden, 45 Schulgemeinden, 100 Ortsgemeinden und 100 Korporationen.
Kleine haben es schwierig
Der Strukturwandel sei ganz im Sinn der Regierung, sagte Klöti. Das Ziel sei, die Gemeinden zu stärken und für künftige Herausforderungen «fit» zu machen. Vor allem für kleine Gemeinden wird es laut dem Communiqué immer schwieriger, Behörden und Verwaltungspersonal zu rekrutieren.
Zudem würden die Aufgaben der Gemeinden immer komplexer. Kleine Gemeinden könnten sich die nötige Spezialisierung kaum leisten. Auch finanziell lohnen sich Fusionen: So profitieren zum Beispiel Rieden, Goldingen und Bronschhofen dank Gemeindezusammenschlüssen von deutlich tieferen Steuerfüssen.
Positive Rückmeldungen
Im vergangenen Herbst führte der Kanton eine Umfrage bei allen Gemeinden durch, die zwischen 2005 und 2011 fusionierten. Die Antworten fielen positiv aus: Die Gemeinden konnten ihre Führung und Organisation verbessern und die angestrebten Synergien mindestens teilweise nutzen.
Der Kanton förderte die Gemeindefusionen mit finanziellen Beiträgen. Dies sei gut investiertes Geld, heisst es. Der Kanton spare dank den Fusionen jährlich über zehn Millionen Franken beim Finanzausgleich. Nach fünf bis sieben Jahren erhalte der Kanton die Fusionsbeiträge als «Pay-back» zurück.
SDA/rbi
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