Weitere Überlebende gerettet – 32 Tote
Noch immer holen Rettungskräfte nach dem Erdbeben in Taiwan Überlebende aus den Trümmern. Die Behörden ermitteln gegen die Baufirma des zerstörten Hochhauses.
Nach dem Einsturz eines grossen Hochhauskomplexes bei einem Erdbeben in Taiwan haben die Bergungsmannschaften bis Sonntag 32 Leichen aus den Trümmern geborgen. Mehr als 24 Stunden nach dem Erdstoss der Stärke 6,4 am frühen Samstagmorgen wurden aber auch noch Überlebende gerettet. Das taiwanische Katastrophenschutzzentrum teilte mit, es vermute noch 118 Menschen unter den Trümmern des 17-stöckigen Hochhauses in der südlichen Stadt Tainan. Ein Drohnenvideo der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua zeigt das Ausmass der Zerstörung.
Die Menschen waren am frühen Samstagmorgen (Ortszeit) im Schlaf von dem Beben überrascht, das nach Angaben der US-Erdbebenwarte mit einer Stärke von 6,4 gemessen wurde. Der 1989 errichtete Gebäudekomplex stürzte wie ein Kartenhaus zusammen. 30 der 32 Todesopfer waren nach amtlichen Angaben dort zu beklagen. Der spektakuläre Einsturz veranlasste die Behörden, Ermittlungen gegen die Firma einzuleiten, die das Hochaus errichtet hatte. Innenminister Chen Wei-zen sagte, es solle geklärt werden, ob der Bauherr Sicherheitsvorschriften umgangen hat.
Wohnungen waren verdächtig billig
Taiwan wird oft von Erdbeben mittlerer Stärke erschüttert und hat entsprechende Bauvorschriften. Die meisten Beben verlaufen relativ glimpflich, ein wesentlich stärkeres als das vom Samstag riss 1999 allerdings mehr als 2300 Menschen in den Tod. Es hatte eine Stärke von 7,6.
Unter den geretteten Hochhausbewohnern waren auch eine Frau und ein sechs Monate altes Baby. Zudem kam ein 32-Jähriger lebend zum Vorschein. Ein älterer Mann suchte nach seinen Enkeln im Alter von elf und zwölf Jahren, die er in dem Gebäude vermutete. Er habe seinen Sohn gewarnt, in dem Haus eine Wohnung zu kaufen, weil sie so verdächtig billig gewesen sei, sagte er.
In anderen Teilen Tainans stürzten weitere neun Häuser zusammen. Etwa 100 Überlebende wurden dort gerettet.
SDA/dia
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