Wenn die Psychose nach dem Kiffen bleibt
Ein früherer Kiffer ist überzeugt, dass die Droge bei ihm Panikattacken und Verfolgungswahn ausgelöst hat. Wissenschaftler halten einen kausalen Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und psychischen Erkrankungen für plausibel.

Andreas Müller (Name geändert) sitzt im Bus und ist unruhig. Das Kiffen hat ihn nervös gemacht, wie oft in letzter Zeit. Er spürt die Blicke der anderen Passagiere auf sich – hat da gerade jemand etwas zu ihm gesagt? Auf einmal hört er die Stimme eines Kollegen, der von weit her nach ihm ruft. «Ich muss zu ihm», denkt sich Andreas Müller. Kreuz und quer fährt er durch die Stadt – den Kollegen findet er nicht. Plötzlich fällt ihm ein: Der wohnt ja grad bei mir im oberen Stock. Also fährt er nach Hause, zu seinen Eltern. Doch der Kollege wohnt gar nicht dort. Andreas Müller hat sich geirrt. Nun entgleitet ihm vollends die Kontrolle, er verhält sich «total überdreht». Die Eltern bringen ihn zum Hausarzt, der ihm ein Beruhigungsmittel gibt. Andreas Müller ist hingegen überzeugt: «Das ist jetzt die Todesspritze.»