Wenn ein Eisberg direkt vor der Nase abbricht
Letzte Woche löste sich in Grönland eine Eisfläche – doppelt so gross wie Manhattan. Wie es aussieht, wenn auf der grössten Insel der Welt Eisberge abbrechen, zeigt ein eindrückliches Video.
Zuerst freuten sich die Hobbyfilmer noch über das spektakuläre Naturschauspiel, als sich vor Grönland ein grosses Stück Gletscher löste. Die ins Wasser krachenden Eismassen lösten einen für das Boot gewaltigen «Mini-Tsunami» aus, wie die Anwesenden berichteten. Die Filmenden entkamen offenbar nur knapp einer Katastrophe. «Die Ereignis war wunderschön, doch gleichzeitig hatte ich Angst, dass es der letzte Tag meines Lebens ist», sagte Jens Møller, ein Einheimischer, der einen australischen Touristen zur Stelle führte, an der sich der Abbruch erreignete.
Das Videomaterial taucht wenige Tage nach einem gigantischen Gletscherabbruch in Grönland auf (Redaktion Tamedia berichtete). Satellitenbilder der Nasa zeigten Ende letzter Woche, wie sich ein Brocken, doppelt so gross wie Manhattan, vom Eisberg löste.
Der Nasa zufolge war an der Abbruchstelle am Petermann-Gletscher an der Nordwestküste Grönlands bereits seit 2001 ein Riss sichtbar. Der Satellit Aqua habe am Montag und am Dienstag nun Bilder aufgezeichnet, wie sich der riesige Eisberg von dem Gletscher abgelöst habe.
Abbruch bereits vor zwei Jahren
Die globale Erderwärmung lässt weltweit Gletscher abschmelzen. Bereits vor zwei Jahren war ein gigantischer Brocken vom Petermann- Gletscher abgebrochen. Das Stück war damals aber noch einmal doppelt so gross wie der jetzt im Meereswasser treibende Gletscherabbruch.
So gross die Teile auch seien, die wirkliche Gletscherschmelze ereigne sich für das blosse Auge nicht sichtbar in 600 Metern Tiefe, wo der Gletscher auf Felsgestein treffe und das Ozeanwasser wärmer sei, schrieb der deutschstämmige Meereswissenschaftler Andreas Münchow von der University of Delaware in seinem Blog www.icyseas.org.
Der Brocken schwimmt nun im Ozean
Der neue bis zu 150 Meter dicke Eisbrocken schwimme nun im Ozeanwasser, dessen Temperatur um den Gefrierpunkt liege, und habe deshalb kaum direkten Einfluss auf die Gletscherschmelze.
Mit Material der Nachrichtenagentur SDA.
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