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«Wenn es die Wirtschaft nicht schafft, braucht es Regulierungen»

Hat sich schon früher mit Afrikas Rohstoffreichtum beschäftigt: Justizministerin Simonetta Sommaruga.

Die Enthüllungen aus den Paradise Papers zeigen, wie Schweizer Akteure Hunderte Millionen aus Afrika abziehen. Was war Ihre Reaktion?

Geht Ihnen das nahe?

Dürfen Verwaltungsräte aus Bundesbetrieben bei derart umstrittenen Geschäften in Afrika mittun, wie etwa ­SBB-Präsidentin Monika Ribar?

Die heikle Verbindung von ­Glencore im Kongo war dem Bundesrat seit Jahren aus einem Vorstoss bekannt. Wurde die Sache unterschätzt?

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Die angesprochene Bestimmung verlangt, dass Rohstoffförderer ihre Zahlungen an fremde Regierungen offenlegen. Was soll das bringen?

Sie reisen oft nach Afrika. Welche Folgen des Rohstoffabbaus haben Sie dort gesehen?

Letzte Woche gelangte ein Flüchtlingsschiff aus Nigeria mit vielen toten Mädchen nach Italien. Gleichzeitig zeigen die Paradise Papers umstrittene Rohstoffgeschäfte mit Nigeria. Gibt es zwischen Handel und Flucht einen Zusammenhang?

Wird das Thema sein am Mittelmeergipfel, zu dem Sie nächste Woche eingeladen haben?

Um die Gewinne aus den Rohstoffen gerechter zu verteilen, verpflichten die EU-Länder die Rohstofffirmen nun zu einer umfassenden Berichterstattung. Der Bundesrat setzt lediglich auf Freiwilligkeit.

Die Paradise Papers zeigen doch, dass es nicht reicht, an die Moral der Firmen zu appellieren.

Droht der Schweiz ein Image-Schaden, wie vor ein paar Jahren mit den Banken?

Deshalb müsste die Schweiz eine Vorreiterrolle einnehmen. Immerhin sind hier über 500 Rohstofffirmen angesiedelt.

Es gibt auch Konzerne, die durchblicken lassen, wenn sie in Afrika Geschäfte machen wollten, könnten sie gar nicht anders als bestechen.

Solange afrikanische Funktionäre die hohle Hand machen, wird es wohl Firmen geben, die mitmachen. Wie kann man den Teufelskreis durchbrechen?

Reichen die Mittel der Schweizer Justiz, um gegen die schwarzen Schafe vorzugehen? Die USA oder England haben viel mehr Möglichkeiten.

Es gibt so viele Meldungen, weil die Politik den Banken eine Sorgfaltspflicht auferlegt hat. In anderen Ländern haben auch die grossen Firmen eine solche. Bei uns nicht.

Viele der neuen Erkenntnisse kommen aus einem Datenleck. Was sagt die Justizministerin dazu?

Kritiker sagen, Medien dürften nur über strafrechtlich relevante Vorgänge berichten, nicht über Geschäfte, die nur Risiken aufzeigen.

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