Kriegsfolgen nach Befreiung«Wenn Regen und Kälte kommen, brauchen wir ein Dach. Ein Dach!»
Tschernihiw lag nach den russischen Angriffen teilweise in Trümmern. Die Häuser in der Tolstoistrasse stehen noch, sind aber schwer beschädigt. Ein Besuch bei Menschen, die nicht wissen, wie es weitergeht.

Tschernihiw liegt anderthalb Autostunden nördlich von Kiew, auf dem halben Weg zur weissrussischen Grenze. Die grosse Brücke, die von Süden in die Stadt führt, hatte die russische Armee gleich zu Beginn ihres Feldzuges Ende Februar zerschossen; wer heute in die einst so stolze, schöne Stadt mit ihren Dutzenden Kirchen und Kathedralen, ihren alten Garnisonsanlagen, Parks und Herrenhäusern fahren will, muss lange Umwege über kleine Strässchen entlang endloser Felder und Birkenwälder nehmen.