Resultate aus den GemeindenDebakel für Horgner Schulpräsidentin, der Stadtpräsident von Affoltern muss gehen
Der Krach in Horgen hatte Folgen für Carla Loretz. In Affoltern war wohl das Spital der Stolperstein für den Präsidenten. Resultate aus Gemeinden, in denen die Exekutivsitze speziell umkämpft waren.
Die Würfel sind noch nicht gefallen, doch das Feld der Kandidierenden ist ziemlich durchgeschüttelt worden: Der amtierende Gemeindepräsident Bruno Knecht (parteilos) ist im ersten Wahlgang nicht in den Gemeinderat gewählt worden und musste beim Ausmarchen um das Präsidium dem bisherige Schulpräsident Ernst Brand (Bild), einst SVP, nun parteilos, den Vortritt lassen. Brand erhielt 649 Stimmen, Knecht 497. Da Brand das absolute Mehr, das bei 688 liegt, verpasste, ist er aber noch nicht gewählt. Im Gemeinderat aber sitzt er, mit dem zweitbesten Resultat: Er erhielt 951 Stimmen. Mehr gab es nur für Anja Fenner (parteilos, bisher, 967). Gewählt wurden weiter Andreas Bösch (parteilos, neu, 785), Ringo Keller (SVP, bisher, 769) und Gabriela Stampa (parteilos, bisher, 713). Sieben weitere Kandidierende kamen nicht in die Kränze, darunter Vertreterinnen und Vertreter von der SP, den Grünen und der SVP. Allerdings haben sie noch eine Chance, denn der siebte Sitz wird erst im zweiten Wahlgang vergeben. Dort können sie nochmals antreten. Das gilt natürlich auch für Bruno Knecht.

Hansruedi Kölliker (FDP) wird Nachfolger seines Parteikollegen Märk Fankhauser zum Gemeindepräsidenten gewählt und auch das Schulpräsidium geht an die FDP: Thomas Hunziker gewinnt den Kampf gegen Katharina Schacher (DVG) sowie Boris Kraus (parteilos). Die FDP besetzt künftig vier der neun Sitze im Gemeinderat, die SVP bleibt aussen vor, denn Gregor Süssli verpasste mit dem zweitschlechtesten Resultat die Wahl klar. Gewählt sind ausserdem Franziska Zibell (parteilos, bisher), Adrian Schmidlin (Die Mitte, neu), David Brühlmann (DVG, bisher), Peter Klöti (FDP, bisher), Hanspeter Giger (GLP, bisher), Davide Loss (SP, neu) und Thomas Henauer (FDP, neu).
Die Liste der Kandidierenden wurde nachträglich noch ergänzt.
Wer folgt auf Gemeindepräsidentin Katharina Weibel? Es bleibt spannend, denn keiner der beiden Kandidaten hat das absolute Mehr von 912 erreicht. Zwischen Marc Manz (SVP) und Manfred Leu (FDP) kommt es nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen zu einem zweiten Wahlgang. Manz erhielt 870, Leu 867 Stimmen.
Der bisherige Gemeindepräsident André Bender (SVP) wehrte den Angriff von René Beck (Mitte) auf sein Amt ab. Bender erhielt 565, Beck 363 Stimmen.
Die parteilose Gabriella Martini, die schon vor acht Jahren einmal einen Anlauf für den Einzug in die Exekutive machte, hat es nun geschafft. Damit ist der Gemeinderat kein reines Männergremium mehr. Gewählt sind: David Döring (Mitte, neu, 811), Peter Zahnd (FDP, neu, 796), Kurt Leuch (PFE, bisher, 792), André Bender (SVP, bisher, 741), Andreas Leupi (SVP, bisher, 699) und René Beck (Mitte, bisher, 672 und eben Gabriella Martini (parteilos, neu, 617). Urs Streichenberg (neu, SVP) erhielt 559 Stimmen und scheidet als überzählig aus.
Kampfwahlen sind selten in der kleinen Gemeinde aus dem Bezirk Dietikon. Sie brachte der SVP kein Glück, ihr Kandidat wurde deutlich geschlagen. Doch auch Kantonsrätin Janine Vannaz (Mitte) wird über das Ergebnis nur halbwegs glücklich sein. Sie wurde als Bisherige mit dem schlechtesten Resultat in den Gemeinderat gewählt und verpasst die Wahl zur Gemeindepräsidentin mit 164 Stimmen deutlich. Gemeindepräsident wird André Guyer (FDP) mit 349 Stimmen. In den Gemeinderat gewählt sind neben Guyer (bisher, 465) und Vannaz (bisher, 361) Mischa Kaiser (parteilos, neu, 426), Thomas Bürgi (GLP, neu, 416) und Karsten Kunert (parteilos, neu, 362).
Die mit Spannung erwartete Wahl in Horgen endet mit einer Niederlage für die polarisierende Schulpräsidentin Carla Loretz (Bild), die nicht mehr in den Gemeinderat gewählt wurde. Auch in der Schulpflege erlitt sie eine Niederlage. Im Kampf um das Schulpräsidium machte Marco Sohm (FDP) mit 1648 Stimmen das beste Resultat, er verpasst aber das absolute Mehr klar, Nathalie Böttinger (Mitte) erhielt 1083 Stimmen. Es kommt zum zweiten Wahlgang.
Auch in den Gemeinderatswahlen mussten einige einstecken: SP und SVP sind im Moment nicht mehr in der Exekutive vertreten. Es kommt also auch hier zum zweiten Wahlgang, noch sind zwei Sitze offen. Gewählt sind bereits: Markus Uhlmann (GLP, bisher, 2693), Beat Nüesch (FDP, bisher, 2603), Marco Sohm (FDP, neu, 2364), Gerda Koller (Mitte, bisher, 2328) und Ueli Fröhlich (neu, 2000), der für die SVP in der Schulpflege sass, aber von der Partei nicht für den Gemeinderat nominiert wurde. Deshalb trat er als «wilder» Parteiloser an. Dazu kommen Silvia Hunziker (FDP, neu, 1941) und Andy Macaluso (GLP, neu, 1900). Knapp das absolute Mehr von 1777 verpasst haben Ex-BDP-Kantonsrat Rico Brazerol (parteilos, neu, 1772) und Nathalie Böttinger (Mitte, neu, 1769). Insgesamt traten achtzehn Personen an.
Auch für das Gemeindepräsidium kommt es zum zweiten Wahlgang: Beat Nüesch (FDP) verpasste mit seinen 1456 Stimmen das absolute Mehr deutlich. Es lag bei 2036. Markus Uhlmann von der GLP bekam 1101 Stimmen.

In der Weinländer Gemeinde wurde der Wahlkampf heftig geführt und es traten neun Personen für die fünf Sitze an. Gewählt wurden Sven Studer (395), Giancarlo Palmisani (361), René Manser (286), Iris Braunwalder (285) und Serge Rohrbach (281), der auch zum Gemeindepräsidenten gewählt wurde. Er liegt knapp vor Liliane Landucci, die mit ihren 277 Stimmen das absolute Mehr von 233 zwar schaffte, aber als überzählig ausscheidet.
Max Walter (SVP, Bild) muss als Gemeindepräsident nochmals antreten. Er hatte mit 805 Stimmen das Nachsehen gegen den parteilosen Stefan Marty, der mit seinen 940 Stimmen nur knapp das absolute Mehr von 961 Stimmen verpasste und als Bisheriger im Gemeinderat mit 1577 das beste Resultat erzielte. Walter schnitt dort mit 1046 Stimmen am zweitschlechtesten ab. Neben den beiden wurden folgende Personen gewählt: Daniel Noger (Mitte, bisher,1390), Susanne Mehr (FDP, neu, 1313), Bruno Weder (Mitte, bisher, 1247) und Susanne Riedel (Forum02, neu, 1011). Nicht gewählt wurden Adolf Frei (SVP), Roger Schenk (SVP) Michael Troxler (parteilos) und Paul Gion Zimmermann.

Max Walter, Gemeindepraesident Regensdorf.
Bild: Sibylle Meier (sim) 7.7.15
Die vier, die in Berg am Irchel für den Gemeinderat antraten sind mit wenigen Stimmen Unterschied gewählt worden. Doch noch ist das Gremium nicht vollständig. Es fehlt ein Fünfter, der im zweiten Wahlgang mit nur wenigen Stimmen reüssieren könnte.
In den letzten Jahren machte Bubikon immer mal wieder von sich reden: In der Verwaltung kam es zu zahlreichen Abgängen, in der Gemeindeversammlung gab es immer wieder Kritik am Gemeinderat. Einer der Wortführer, Hans-Christian Angele (FDP), ist nun mit 1198 Stimmen als Gemeindepräsident gewählt worden. Sein Konkurrent Thomas Illi (EVP) erhielt nur 271 Stimmen und verpasste als Bisheriger auch die Wahl in den Gemeinderat. Auch der bisherige Toni Diethelm (Mitte) schaffte die Wiederwahl nicht. Gewählt sind hinter Angele (1430 Stimmen) Reto Frey (GLP, neu, 1188), Martin Kurt (FDP, bisher, 1155), Susanne Berchtold (FDP, bisher, 1025), Severin Länzlinger (FBV, bisher 968) und Seraina Billeter (SVP, neu, 926).
Gleich dreimal Mitte: Kantonsrätin und Mitte-Vertreterin Yvonne Bürgin (Bild) ist neue Präsidentin in Rüti und auch gleich mit dem Spitzenresultat von 1576 Stimmen in den Gemeinderat eingezogen. Das zweitbeste Resultat erzielte ihr Parteikollege Peter Weidinger (bisher, 1247) vor Claudia Lehmann (SP, bisher, 1226), Bruno Rüegg (GLP, 1190), Roger Hess (Mitte, 1127), Beatrix Dubler (FDP, neu, 1089), Thomas Stauber (SVP, bisher, 1074) und Carola Arn (neu, EVP, 983). Die Grüne Seraina Steinlin erreichte 937 Stimmen, verpasste aber die Wahl, ebenso Stefan Stock (parteilos, 934).
Ein Flugblatt sorgte für Aufruhr, das auf Rolf Wälchli zielte. Ob es Wirkung zeigte, lässt sich schwer nachweisen, auf alle Fälle erhielt dieser als Gemeindepräsident lediglich 68 Stimmen, immerhin 40 mehr als Richard Anton Merki. Mit grossem Abstand aber setzte sich der bisherige Gemeinderat Beat Aeschbacher durch (251 Stimmen). Die vier Bisherigen, die für den Gemeinderat antraten, wurden gewählt, aber von einem neuen, Rino Surber, überflügelt.
Clemens Grötsch (parteilos, Bild 1) ist als Stadtpräsident abgewählt worden – und zwar deutlich. Er erhielt 506 Stimmen und damit nicht einmal halb so viele wie Eveline Fenner (Bild 2) von der EVP, die 1123 Stimmen erhielt. Grötsch verpasste auch die Wahl in den Stadtrat. Grötsch bekam wohl die Rechnung dafür präsentiert, dass er Verständnis für die Schliessung des Spitals Affoltern zeigte.
In den Stadtrat gewählt wurden neben Fenner, die als neu Antretende gleich das Spitzenresultat erzielte, Claudia Ledermann (GLP, bisher, 1457), Eliane Studer (parteilos, bisher, 1428), Markus Gasser (EVP, bisher, 1418), Felix Fürer (SP, neu, 1303), Claudia Spörri (SVP, bisher, 1293) und Markus Meier (FDP, bisher, 1151). Grötsch erhielt 851 Stimmen, der parteilose Hermann Brütsch 600. Die EVP ist damit doppelt im Stadtrat vertreten.


Simon Mösch (Die Mitte, Bild) ist neu als Gemeindepräsident gewählt und als Gemeinderat mit dem besten Resultat wiedergewählt worden. Er trat 2016 bei den Gemeinderatswahlen als 22-Jähriger gegen einen SVP-Bauern an und gewann überraschend. Es kann aber sein, dass er sich schon bald wieder einer Wahl stellen muss, da am 15. Mai über ein Fusionsvorhaben mit Turbenthal abgestimmt wird. Gewählt sind auch der bisherige Fredi Waldvogel (parteilos, 410) und die neu antretenden Michael Hutzli (parteilos, 392) sowie mit derselben Stimmenzahl von 351 Maya Berwert (SVP) und Bernhard Waldvogel (parteilos). Geschlagen wurde Ueli Erb von der GLP, er erreichte 307 Stimmen.

Bei der Kampfwahl ums Gemeindepräsidium konnte sich die bisherige Gemeinderätin Tamara Schmocker (Forum) gegen den 29-jährigen Severin Graf, der sich kritisch gegen die Corona-Massnahmen äusserte, behaupten. Schmocker ist mit 459 Stimmen zur neuen Gemeindepräsidentin gewählt worden. Graf erhielt nur 40 Stimmen und verpasste auch die Wahl in den Gemeinderat deutlich. In die Exekutive gewählt sind hinter Schmocker, Pascal Reith (Forum, bisher, 523), Silvio Zahnd (Forum, bisher, 498), Kathrin Antonioli (Forum, neu, 482) und Willi Flach (SVP, bisher, 466).

Bei den Wahlen in die Sekundarschulpflege gab die Kandidatur von Alexander Segert (SVP) zu reden. Segert ist Inhaber der Agentur Goal, die für die Plakate mit den schwarzen Schafen und raketenähnlichen Minaretten verantwortlich zeichnet. Er hatte keine Chance. Als Präsident gewählt wurde Thomas Röhren mit 867 Stimmen, Segert erhielt gerade einmal 48 Stimmen. Er landete auch bei der Wahl in die Sekundarschulpflege auf dem letzten Platz.
Die aus der Ukraine stammende Bewerberin für das Gemeindepräsidium Uliana Ischchenko (parteilos) hatte gegen den bisherigen Gemeindepräsidenten René Bitterli (FDP) keine Chance. Er setzte sich mit 561 Stimmen gegen 56 Stimmen deutlich durch. Ischchenko verpasst auch den Einzug in den Gemeinderat. Die Wahl in den Gemeinderat schafften neben Bitterli (616) die drei Bisherigen Marc Huber (parteilos, 600), Stefan Schibli (SVP, 566), und Caroline Rau (SVP, 548). Neu in die Exekutive schaffte es Markus Meier (SVP, 551 Stimmen).
Weshalb die aus der Ukraine stammende Uliana Ischchenko Gemeindepräsidentin von Dällikon werden wollte,, erfahren Sie hier.
Hagenbuch hat einen komplett neu zusammengesetzten Gemeinderat, denn die zwei bisherigen SVP-Gemeinderäte Rafael Seeh und Marcel Michel schafften die Wiederwahl nicht. Gewählt sind also lauter Neue, nämlich Florian Hauser (parteilos, 225), Rolf Sturzenegger (214, er ist auch Gemeindepräsident), Claudia Meile (parteilos, 174), Patrick Trachsel (parteilos,167), Patrizia Künzle-Scherrer (parteilos, 158) und Simon Heller (SVP, 152). Seeh liegt sieben Stimmen hinter dem letztgewählten, Michel wurde noch von der parteilosen Mara Sicilia überholt und erlangte 120 Stimmen.
Mit acht Kandidierenden für fünf Sitze war die Auswahl gross. Der bisherige Martin Lips (parteilos, Bild) wurde als Präsident bestätigt und mit der besten Stimmenzahl in den Gemeinderat gewählt. Er erhielt 351 Stimmen. Dahinter reihen sich die beiden Bisherigen Michél Huber (FDP, 283) und Stephan Strässle (SVP, 281). Neu gewählt sind die parteilosen Roger Bänziger (260) und Ivo Bürgin (221 Stimmen). Nur knapp dahinter, aber nicht gewählt sind Iris Brändli (parteilos, 218) und Fabienne Felder (parteilos, 217). Die Wahl deutlich verpasst haben Matthias Gubler (GLP, 119) und Stefano Riccardo Scanzoni (parteilos, 53).
Bänziger wurde ohne sein Wissen und auch gegen seinen Willen auf einen Flugblatt als Gemeindepräsident portiert, erhielt aber nur 41 Stimmen. Lips hingegen 318.

Gemeindepräsident Christoph Lüthi (Bild) wurde von dem bisherigen Gemeinderat Walter Jäggi herausgefordert, wankte aber nicht. Er erhielt 285 Stimmen, Jäggi 132. Insgesamt neun Personen bewarben sich für die sechs Sitze im Gemeinderat — der siebte Sitz ist für das Präsidium der Primarschulgemeinde reserviert. Eine Kandidatin, Barbara Steiner, kandidierte wild, hatte sich also nicht innert der angesetzte Frist gemeldet. Sie schaffte zwar das absolute Mehr von 205, scheidet aber als überzählig aus. In den Gemeinderat gewählt sind: Reto von Schulthess Rechberg (378), Christoph Lüthi (353), Daniel Suter (330), Marlies Salzmann (297), Yves Haller (295) und Walter Jäggi (275).
Wer bei der Qual der Wahl sich an der Parteizugehörigkeit der Kandidierenden orientieren möchte, steht im Schilf: Sämtliche Antretenden sind parteilos.
Die Stimmbeteiligung lag bei sechzig Prozent, was bis jetzt einsame Spitze ist in der Gemeindelandschaft.

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