«Wer gab ihnen das Recht, jemanden zum Tod zu verurteilen?»
Wladimir Putin wirft der Nato vor, sie ziele mit den Luftangriffen auf Tripolis lediglich auf eine Liquidation Ghadhafis ab. Der Leiter des Libyen-Einsatzes rechtfertigt das Vorgehen mit dem Schutz der Bevölkerung.

Der russische Ministerpräsident Wladimir Putin hat die Luftangriffe der Nato in Libyen kritisiert und erklärt, das Militärbündnis wolle augenscheinlich Machthaber Muammar al Ghadhafi töten. Darauf deuteten Nato-Angriffe auf Paläste des Staatschefs hin, sagte Putin bei einem Besuch in Dänemark.
«Wer gab ihnen das Recht, jemanden zum Tod zu verurteilen, egal wer er ist?», sagte Putin. Im Gespräch sei eine Flugverbotszone über Libyen gewesen: «In Ordnung. Aber wo ist die Flugverbotszone, wenn sie jede Nacht Paläste bombardieren, in denen Ghadhafi lebt?», kritisierte der russische Regierungschef.
Gewalt gegen die libysche Bevölkerung beenden
Der Nato-Angriff auf einen Militärkomplex in Tripolis am Montag war nach Angaben des Bündnisses nicht gegen die Person des libyschen Machthabers Muammar al-Ghadhafi gerichtet. Ziel sei es gewesen, Befehlsstrukturen für die Angriffe gegen die Bevölkerung zu zerstören, sagte Generalleutnant Charles Bouchard, der den Libyen-Einsatz führt, auf einer Pressekonferenz. Die libysche Regierung hatte die Bombardierung des Komplexes Bab al-Asisja, in dem Ghadhafi eine Residenz unterhält, als Anschlag auf Ghadhafi und «Akt des Terrorismus» verurteilt.
Der Sturz Ghadhafi oder gar dessen Tötung wäre nicht durch die UN-Resolution gedeckt. Generalleutnant Bouchard betonte, dass alle Ziele der Nato durch die UN-Resolution autorisiert seien. Es gehe darum, die Gewalt gegen die libysche Bevölkerung zu beenden. Dafür müssten die Kommunikations- und Nachschubkanäle gekappt werden. Angegriffen würden Orte, an denen Befehle erteilt würden.
dapd/kpn
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