Gewalt gegen Migranten in TunesienWiderstand gegen «Zivilisationsbruch» nach Hetzrede des Präsidenten
In Tunesien häufen sich Massenverhaftungen und Gewalttaten gegen Menschen aus Subsahara-Afrika. Gleichzeitig entsteht Solidarität mit den Angegriffenen.

Die Gewalt gegen Migranten geht auch eine Woche nach Beginn der von Kais Saied angeordneten Verhaftungswelle unvermindert weiter. Der Präsident hatte bei einem Treffen des sogenannten Nationalen Sicherheitsrates vor laufenden Kameras die meist aus Subsahara-Afrika kommenden Migranten als Gefahr für Tunesien bezeichnet. Diese seien Teil einer Verschwörung, die den Islam und die arabische Identität Nordafrikas schwächen wolle. Die anwesenden Minister, Generäle und die Beamten des Innenministeriums wies der 2019 gewählte Politik-Quereinsteiger an, die Migration nach Tunesien zu stoppen und gegen alle vorzugehen, die ohne legalen Aufenthaltsstatus im Land seien.