Wie Banker ihre Karriere verspielen
Goldman-Sachs-Banker Greg Smith machte Missstände öffentlich – damit verstiess er gegen ein Tabu. Welche Folgen dies hat, weiss eine hiesige Bankangestellte. Gegenüber Redaktion Tamedia gibt sie Auskunft.
Es war die Finanzstory des Tages: Investmentbanker Greg Smith, Herr über Anlagevermögen in Milliardenhöhe und Chef Dutzender Mitarbeiter bei Goldman Sachs, reichte bei der Bank gestern sein Kündigungsschreiben ein. Doch nicht nur dies. Smith inszenierte seinen Abgang mit Getöse und schwärzte die Wallstreet-Bank in der «New York Times» aufs Übelste an. Kunden würden bei Goldman Sachs intern als «Deppen» oder «Vollidioten» bezeichnet und systematisch abgezockt, schreibt Smith. In der Firmenkultur sei jegliche Integrität verloren gegangen – einzig die Kohle zähle.