
Es gibt im Schweizerdeutschen ein Wort, das ziemlich exakt dazu passt, wie dieses reiche Land mit bedürftigen Ausländern umgeht, die jahrelang hier gearbeitet haben: Gschämig.
Dahinter steckt der gute alte konservativ-bürgerliche Tellerwäscher-Traum. Die Vorstellung, jeder sei seines Glückes Schmied. Etwas Druck habe noch keinem geschadet. Und, im Umkehrschluss: Wer es nicht packe, dem fehle halt der gute Wille und die harte Hand. Doch dass Repression allein nicht funktioniert, hat sich schon in den 1990er-Jahren in der Drogenpolitik gezeigt. Wer schon am Boden ist, dem hilft ein Schuh im Nacken nicht beim Aufstehen. Damals wie heute führt der Druck zu Not und Elend.
Kommentar zur Hilfe für Arme – Wie die Schweiz mit bedürftigen Ausländern umgeht, ist beschämend
Die Stadt Zürich will Menschen helfen, denen die Ausweisung droht, wenn sie Sozialhilfe beantragen. Traurig, dass es so eine Hilfe braucht.