Wie Djibouti mit fremden Soldaten abkassiert
In der ostafrikanischen Republik befinden sich viele ausländische Stützpunkte. Dort tummeln sich Amerikaner, Chinesen, Europäer. Der kleine Staat verdient gut an der Politik.

Alexei sieht aus, als habe er sich als russischer Geheimdienstmitarbeiter verkleidet. Er trägt ein akkurat gebügeltes Kurzarmhemd, einen gepflegten Schnauzbart und hält ein ledernes Herrenhandtäschchen umschlungen am Unterarm. Er ist ein nicht allzu grosser Mann, dessen Nachnamen keiner kennt, und steht in der Wüste von Djibouti. Von links beugt sich ein Mann zu ihm hinunter, der aussieht, als habe er sich als das Klischee eines US-Soldaten verkleidet: grüner Overall, Meister-Proper-Glatze und Stiernacken. Über die beiden fliegt eine französische Mirage hinweg, was Alexei für einen Gesprächsanfang nutzt: «Was fliegst du? F-16?», fragt er den Amerikaner. «Nein, F-15», antwortet der Amerikaner.