Wie heisst das «übelste Unternehmen des Jahres»?
Sechs internationale Konzerne müssen damit rechnen, Ende Januar in Davos GR als schlimmste Firma 2010 gebrandmarkt zu werden. Das Voting zu den «Public Eye Awards» zeigt bereits einen Favoriten.
Sechs Konzerne sind in der Endrunde für den Publikumspreis des «Public Eye Awards», der von der Erklärung von Bern und von Greenpeace am 28. Januar verliehen wird; «in Sichtweite des World Economic Forum (WEF)», wie die beiden Organisationen mitteilten. Am Montag wurde die Internetabstimmung für die schlimmste unternehmerische Missachtung von Umwelt und Menschenrechten eröffnet. Sie wird bis zum 27. Januar laufen.
Zur Wahl stehen folgende sechs Unternehmen: Die taiwanesische Elektronik-Firma Foxconn, der Schweizer Stromversorger Axpo, der südafrikanische Bergbaukonzern AngloGold, die finnische Ölfirma Neste Oil, der US-Zigarettenproduzent Philip Morris und der britische Energiemulti BP, der am 10. Januar um 13:05 Uhr bereits mit 214 Stimmen in Führung lag und als Favorit für den Publikumspreis gelten dürfte. Auf Rang zwei lag zu diesem Zeitpunkt Axpo mit 77 Votes.
Suizide von Mitarbeitern, Vergiftungen und Uranhandel
Die Vorwürfe der Erklärung von Bern und von Greenpeace an die einzelnen Firmen wiegen schwer. Foxconn zeichne sich durch miserable Arbeitsbedingungen aus. Mindestens 18 Mitarbeitende nahmen sich 2010 das Leben. Axpo seinerseits beziehe Uran aus der russischen Wiederaufbereitungsanlage Majak und habe dies jahrelang verschleiert.
AngloGold lässt laut den beiden Organisationen beim Goldabbau in Ghana seit Jahren Land und Leute vergiften und schrecke auch vor Verletzuneng der Menschenrechte nicht zurück. Neste Oil verkaufe unter dem irreführenden Namen «Green Diesel» europaweit Biosprit aus Palmöl. Als Folge würden in Südostasien immer mehr Regenwälder zerstört und Menschen von ihrem Land vertrieben.
Auch Zigarettenkonzern und ein Ölgigant am Pranger
Philip Morris mit Hauptsitz in Lausanne kam in die Public-Eye-Endrunde, weil der Konzern bei einem Schiedsgericht der Weltbank gegen das neue Raucherschutzgesetz von Uruguay geklagt und eine Anpassung an die eigenen Wünsche erreicht hatte. Und BP treibt laut Voting-Erläuterungen ungeachtet der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko den Ausbau gefährlicher Fördertechniken voran.
Die «Public Eye Awards» werden seit dem Jahr 2005 jeweils als Jury- und als Publikumspreis vergeben. Im vergangenen Jahr ging der Negativ-Preis an die Royal Bank of Canada (RBC) und den Schweizer Chemiemulti Roche.
SDA/raa
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