Wie hoch ist Federers Preis für Rom?
Nach dem Forfait im Viertelfinal ist unklar, ob die Beinverletzung sogar seinen Start in Paris verhindern könnte.
Am Donnerstag hatte Roger Federer zum 4. Mal als Profi zwei Partien am gleichen Tag bestreiten müssen (und gewonnen), am Freitag musste er zum 4. Mal in seiner Karriere Forfait geben. Anstatt im Duell mit Stefanos Tsitsipas den Halbfinalgegner von Rafael Nadal zu ermitteln, ernüchterte er das Römer Turnier mit einem kampflosen Abgang. Um halb zwei Uhr erklärte er über ein Communiqué, er sei enttäuscht, wegen Problemen im rechten Bein nicht antreten zu können. «Ich bin körperlich nicht 100-prozentig fit und habe nach der Beratung mit meinem Team entschieden, nicht zu spielen. Rom war immer eine meiner Lieblingsstädte, und ich hoffe, dass ich nächstes Jahr zurück bin.»
Federer war am Donnerstag fast vier Stunden im Einsatz gestanden. Nach dem Sieg über Borna Coric hatte er am Abend Probleme im Bein erwähnt – als Folge davon, dass die Plätze zwischen den Sätzen gewässert werden und die Spieler seiner Meinung nach zu früh auf den Court geschickt werden. Darüber hatte er sich gegenüber Schiedsrichter Carlos Bernardes Anfang des 3. Satzes auch beklagt. Dieser erklärte ihm: «Falls es gefährlich ist, müsst ihr nicht spielen.»
Der Druck zu spielen sei auf die Spieler aber gross, wenn Tausende Zuschauer und die TV-Stationen sonst warten müssten, sagte Federer. «Ich begreife nicht, warum die Spieler da mitmachen. Denn nasse Linien bedeuten, dass du rutschst. Und als ich rutschte, schmerzte danach eine Zehe während etwa zweier Games, und auch mein Bein.»
Das vierte Forfait
Diese Schmerzen verschlimmerten sich offensichtlich über Nacht. Denn Federer ist keiner, der ohne gewichtige Gründe aus einem Turnier steigt. Erstmals Forfait gegeben hatte er 2008 in Paris-Bercy gegen James Blake, dann 2012 in Doha gegen Jo-Wilfried Tsonga sowie 2014 vor dem Endspiel des ATP-Finals in London gegen Novak Djokovic, stets wegen des Rückens.
Während er mit seinen Rückenproblemen umzugehen weiss, handelt es sich nun um eine neue Verletzung. Angesichts der Tatsache, dass er die hart umkämpfte Partie gegen Coric noch gewann, dürfte sie nicht allzu schlimm sein. Gleichwohl beginnt nun das Bangen darum, ob er mit seiner kurzfristigen Startzusage in Rom seine Chancen beeinträchtigt hat, erstmals seit 2015 wieder am French Open anzutreten, das in acht Tagen beginnt, oder ob zumindest seine Vorbereitung leiden könnte.
Angesichts der Form, die Federer in den fünf Partien in Madrid und Rom ausspielte, würde er auch in Paris zum erweiterten Favoritenkreis gehören. In Roland Garros stand er fünfmal im Endspiel, gewann es 2009 und stiess seit 2005 stets mindestens in die Achtelfinals vor.
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