Wie lange wir auf besseren Empfang im Zug warten müssen
Doris Leuthard findet den teilweise schlechten Handyempfang im Zug «peinlich». Das wollen die SBB wie geplant verbessern, obwohl der Bund die Finanzierung aufschiebt.

Der Handyempfang in Regionalzügen und S-Bahnen soll bis 2022 besser werden. Die SBB wollen wie geplant vorwärts machen – auch wenn der Bund die Finanzierung aufschiebt.
Der Bund wollte ursprünglich ab 2018 jährlich acht Millionen Franken an das Projekt zahlen. Wegen der schwierigen Finanzlage änderte er jedoch seine Pläne: Die vorgesehene Finanzierung von 3G-Verstärkern könne «frühestens ab 2020 realisiert werden», heisst es in der Vorlage zum regionalen Personenverkehr, die bis am Donnerstag in der Vernehmlassung war.
1700 Wagen mit Signalverstärker
Für die Passagiere dürfte dies jedoch keine Auswirkungen haben. Die SBB teilte auf Anfrage mit, sie mache nun vorwärts, obwohl die Finanzierung durch den Bund später kommen könnte als erwartet und nicht gesichert sei.
Bis 2022 sollen insgesamt 1700 Bahnwagen mit Signalverstärkern ausgerüstet werden. Gestartet werde noch dieses Jahr mit den ersten Wagen in der Zürcher S-Bahn.
Die SBB hatten die Mobilfunkoffensive vor zwei Jahren zusammen mit Telekomunternehmen angekündigt. Für Signalverstärker und für Aussenantennen sollten ursprünglich bis 2020 über 300 Millionen Franken investiert werden. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass sich Bund und Kantone an den Kosten beteiligten, hiess es damals.
«Ein Ärgernis»
Das Projekt ist inzwischen bereits einmal um zwei Jahre hinausgeschoben worden: Statt 2020 sollen nun 2022 die letzten der 1700 Wagen aufgerüstet werden.
Den teilweise schlechten Handyempfang im Zug hatte Verkehrsministerin Doris Leuthard diesen April als «peinlich» bezeichnet und von einem «grossen Ärgernis» gesprochen. Es gehe nicht vorwärts, hatte sie kritisiert.
Bahnwagen wirken wie ein Faradayscher Käfig, der die Insassen gegen Mobilfunksignale und andere elektromagnetische Felder abschirmt. Damit Handys im Zug benutzt werden können, müssen die Wagen mit Signalverstärkern oder Repeatern ausgerüstet werden, die Signale über eine Aussenantenne am Zug von aussen aufnehmen und verstärken.
SDA/woz
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch