Wie Sawiris seine Gefängnisstrafe abwenden konnte
Ganz ohne Gegenleistung wurde das Urteil gegen Samih Sawiris in seiner Heimat Ägypten nicht aufgehoben. Der Unternehmer musste einen Millionenbetrag hinterlegen.

Der ägyptische Bau- und Hotelkonzern Orascom hat im Rahmen eines Vergleichs mit der ägyptischen Finanzaufsicht EFSA eine Bankgarantie über 2,72 Millionen Franken hinterlegt. Der Vergleich bewahrt Orascom-Chef Samih Sawiris vor einer zweijährigen Gefängnisstrafe.
Der Betrag von umgerechnet 20 Millionen ägyptischen Pfund entspreche der maximalen unter ägyptischem Kapitalmarktrecht möglichen Busse, teilte Orascom Development Holdings am Donnerstag mit. Die Garantie im Namen der ägyptischen Tochtergesellschaft sei bedingungslos zugunsten der EFSA ausgestellt. Das Unternehmen beabsichtigt aber nach eigenen Angaben nicht, eine Busse in dieser Höhe zu bezahlen.
Weitere Verhandlungen
Vielmehr handle es sich um ein Zeichen des guten Willens. Der Betrag solle weiter verhandelt werden, schreibt Orascom mit Verweis auf die nach dem Urteil eines ägyptischen Handelsgerichts deutlich tiefere Busse von 50'000 ägyptischen Pfund (umgerechnet 6780 Franken) gegen die ägyptische Orascom-Tochter.
Nach dem Urteil, das mit dem Vergleich aufgehoben wurde, hätte indes Samih Sawiris als Orascom-Präsident zwei Jahre ins Gefängnis gehen sollen. Gestern war bekannt geworden, dass Orascom mit der Finanzaufsicht einen Vergleich abgeschlossen hatte.
Hintergrund des Rechtsstreits nach dem politischen Umsturz in Ägypten ist eine nach Ansicht der Finanzaufsicht falsch ausgewiesene Beteiligung der Muttergesellschaft Orascom an ihrer ägyptischen Muttergesellschaft. Orascom betont, die anwendbaren Rechtsvorschriften jederzeit eingehalten zu haben.
SDA/ami
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