Wieder Silber für Kreienbühl
Der Zürcher Langstreckler Christian Kreienbühl belegte an den vorgezogenen Schweizer Meisterschaften über 10 000 m und 3000 Steeple in Uster bereits zum dritten Mal in diesem Jahr Platz 2.
Von Jörg Greb, Uster Sollte es nun klappen? Nach Silber über 10 km auf der Strasse Anfang April (hinter Viktor Röthlin) und nach Silber im Marathon Mitte April (hinter Tarcis Ancay) nun endlich Gold? Christian Kreienbühl, der 30-jährige Rütemer vom TV Oerlikon, gab sich vor dem Rennen skeptisch. Und es handelte sich nicht nur um vornehme Zurückhaltung. Schon nach wenigen Runden des stimmungsvollen Meisterschaftsanlasses im Ustermer Buchholz stellte er fest, dass die Limitenjagd von Rolf Rüfenacht und Co. seine Möglichkeiten übersteigen würde. «Sie zogen von Beginn an weg, so wie ich es vermutet und befürchtet hatte», sagte er. Kreienbühl lief so über weite Strecken alleine. Niemanden hatte er, dessen Schritt er hätte übernehmen können, in dessen Rücken er sich gedanklich hätte etwas zurücklehnen können. «Immer beissen, mich selber motivieren, kämpfen», hiess es für ihn. Doch Kreienbühl tat dies erfolgreich. Platz vier schaute für ihn heraus, hinter dem neuen Meister Rüfenacht sowie den beiden nicht medaillenberechtigten Eritreern Berthe Zeremariam (Zürich) und Tadesse Abraham (Uster). Unter diesen Umständen war auch die Zeit mehr als beachtlich. In 30:17,43 Minuten wurde er gestoppt. Seine eigene Bestmarke aus dem letztjährigen Hitzerennen (3. Platz) verbesserte er um mehr als 40 Sekunden. «Ich bin glücklich mit diesem Rennen», sagte er. Am Ende seiner Möglichkeiten sieht sich Kreienbühl aber nicht. «Kann ich in einem Feld mitlaufen, müssen die 30 Minuten zu knacken sein», sagt er. Anlauf dafür will er bereits in rund einem Monat nehmen. Die Militär-Weltspiele in Rio de Janeiro sollen dazu den stimmigen Anlass bilden. Platz 4 für Ott Platz 4 belegte Michael Ott vom TV Unterstrass. An und für sich ist die Platzierung «die unglücklichste». Für ihn war sie aber auch mit einer Genugtuung verbunden. Zur Erklärung ist ein Blick auf die letzten beiden Monate nötig. Sein Hauptziel in diesem Frühling, der Zürich Marathon. Medizinische Abklärungen brachten den Grund für die Kraftlosigkeit an den Tag: eine Virusinfektion. «Ich schaltete eine Zwangspause ein», sagte er. Jetzt fühlte er sich wieder bereit, und sein erstes Rennen seit Mitte April zeigte ihm, dass er nun wieder in seinen gewohnten Leistungsbereich vorzustossen vermag. Und eine dritte Medaille resultierte für die Zürcher: Melina Frei (LC Regensdorf) sicherte sich im Frauenrennen über 10 000 m in 37:46,16 Minuten die Bronzemedaille. Gold für Rüfenacht mit Limite Die Schweizer-Meister-Titel über die 25 Bahnrunden sicherten sich Rolf Rüfenacht (TSV Düdingen) und Susanne Rüegger (LK Zug). Der Goldmedaillengewinn über die 25 Bahnrunden war nicht die einzige Gemeinsamkeit. Beide sind am 28. August 1984 zur Welt gekommen. Wertvoll war die Zeit des Freiburgers: 29:37,39 Minuten. Damit unterbot er das resolut angepeilte Zeitziel. Die Limite für die Universiade in Shenzhen (Chn) unterbot Rüfenacht um gut sieben Sekunden. Starke Unterstützung erhielt er dabei von den Eritreern Zeremariam und Abraham. Über 3000 m Steeple setzte sich Johannes Morgenthaler (GG Bern) gegenüber Markus Hagmann (LC Brühl) durch. Seinen vierten Titel über die Hindernisstrecke sicherte er sich somit, womit er genau bei der Hälfte von Steeple-Titeln Hagmanns angelangt ist. Bildlegende. Foto: Vorname Name, Agentur Christian Kreienbühl verbesserte seine letztjährige Bestleistung um mehr als 40 Sekunden. Foto: Christoph Kaminski
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