Derby in der Challenge LeagueWieso GC plötzlich im Utogrund spielt
Der FC Winterthur spielt sein Heimspiel gegen die Grasshoppers mitten in Zürich. Auf der Schützenwiese wird derweil ein Public Viewing stattfinden.

9000 waren da im November, das Wetter war mies, der Platz geschunden, das Spiel auch nicht gerade begeisternd. Aber die Welt war irgendwie noch in Ordnung, kein Corona, und der FC Winterthur holte immerhin einen Punkt gegen die Grasshoppers. Es war das zweite Kantonsderby der Saison, am Dienstagabend nun steht das dritte an.
Heimrecht hat Winterthur. Wenn das Ganze aber für jemanden ein Heimspiel ist, dann für GC. Weil auf der Schützenwiese ein neuer Rasen verlegt wird, absolviert der FCW seine Heimspiele im Utogrund. Zu Fuss sinds gut zehn Minuten bis zum Letzigrund, wo der Rekordmeister am Freitag den FC Aarau 5:0 abfertigte und der neue Trainer Zoltan Kadar ein perfektes Debüt feierte.
Winterthur hingegen verlor beim Restart der Challenge League gleich 1:4 in Vaduz. Auf der Schützenwiese fanden sich 300 Fans ein, die das Spiel beim Public Viewing verfolgten. Das wird auch am Dienstagabend so sein. Mehr ist in diesem Stadion momentan nicht möglich.
Der 13-jährige Rasen musste weg
Denn die Arbeiten auf der Schützenwiese waren unumgänglich, der Rasen genügte der Schweizer Fussball-Liga nicht mehr, weil er 13 Jahre alt war, aber auch weil eine Entwässerungsanlage fehlte. Ursprünglich war geplant, zum Saisonende zu starten und – je nach Witterungsbedingungen – im September fertig zu sein. Das war, bevor Corona den Schweizer Fussball bremste. In dieser Saison finden auf der Schützenwiese also keine Spiele mehr statt.
Einen Tag vor dem Challenge-League-Duell deutet aber auch auf dem Utogrund noch nicht wirklich viel darauf hin. Ein Jogger dreht einsam seine Runden auf der Bahn, Kinder überqueren den Sportplatz auf ihrem Schulweg, auf der Tribüne macht einer ein Mittagsschläfchen. Immerhin: Da sind schon einige Banden mit Sponsoren aufgestellt und zwei Arbeiter mit dem Bau des Fernsehturms beschäftigt.

Publikum ist weiterhin keines zugelassen, auch wenn gemäss Bundesrat seit Montag wieder 1000 Personen erlaubt wären. Für den FCW war das zu kurzfristig. Die Fans können sich immerhin damit trösten, dass sie ohnehin nicht alles vom Spiel gesehen hätten. Der Fernsehturm steht mitten vor der einzigen Tribüne des Sportplatzes.
Fehler gefunden?Jetzt melden.