Willkommen in Kopenhagen, wo man den Rektor duzen darf
Wie eine Studentin aus Zürich ihr Austauschsemester in Kopenhagen meistert – und welche Hürden sie überwinden muss.

Warum so wenige Studenten ein Austauschsemester machen? Die Antwort ist simpel. Es braucht extrem viel Nerven. Als ich mich vor knapp einem Jahr für einen Studienplatz für Politikwissenschaften und Geschichte in Kopenhagen bewarb, glaubte ich ernsthaft, es sei eine Frage von Wochen. Es wurde Sommer, bis ich die Kurse buchen konnte. In den Monaten dazwischen erfolgte das Auswahlverfahren, die offizielle Nominierung durch die Heimuniversität, die Evaluation durch die Gastuniversität, eine Information über die Reduktion von Studienplätzen für internationale Studenten durch dieselbe und bis heute drei Wechsel im Koordinationsbereich für Erasmus-Aufenthalte. Im März fragte ich mich, warum genau ich eigentlich wegwollte. Im Juni schien es mir zu spät für Zweifel. Etwas Gutes jedoch hat die Sache: Wer bei der Anmeldung fürs Austauschsemester nicht selbstständig handeln kann, hat es spätestens bis Antritt des Semesters gelernt.