Winterthurer Museum gibt Raubkunst zurück
Das Museum Oskar Reinhart übergibt die «Dame mit roter Bluse» ihren rechtmässigen Besitzern. Bei der Zeichnung handelte es sich um Raubkunst aus der Nazi-Zeit.

Sie war seit Jahren im Winterthurer Museum am Stadtgarten zu sehen, die «Dame mit roter Bluse» des deutschen Malers Adolph Menzel. Die Zeichnung stammte aus der Sammlung des jüdischen Verlegers Rudolf Mosse, der zur Zeit der Weimarer Republik zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften herausgab.
Wie sich nun nach intensiven Nachforschungen herausstellte, wurde das Werk 1933 der Besitzerfamilie durch die Nationalsozialisten «wiederrechtlich entzogen», heisst es in einer Medienmitteilung vom Museum. Über einen Kunsthändler kam die Zeichnung schliesslich in den Besitz von Oskar Reinhart. Sie wird in den nächsten Tagen Mosses Erben in den USA «aus freiem Ermessen» zurückgegeben.
Stiftung geht von einem Einzelfall aus
Wie die Stiftung Oskar Reinhart betont, habe der Winterthurer Sammler Angebote mit unklarer Provenienz in den 1930er Jahren strikte gemieden. Er hätte das Blatt nicht erworben, «wenn ihm die genauen Umstände der Veräusserung bekannt gewesen wären». Deshalb geht die Stiftung von einem Einzelfall aus.
Die Sammlung der Stiftung Oskar Reinhart umfasst 640 Gemälde und Skulpturen sowie 6000 Arbeiten auf Papier. Der Kunstsammler hat Menzels Zeichnung 1940 in die Stiftung eingebracht. Die Pastellzeichnung wurde in der Ausstellung gezeigt, die 1993 bis 1995 Werke der Stiftung nach Berlin, New York, Los Angeles, London und Genf brachte, wie der «Landbote» schreibt.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch