«Wir bekämpfen das Asylzentrum bis vor Bundesgericht»
Die Gegner des Bundesasylzentrums in Zürich-West wehren sich weiter gegen den Neubau. Trotz der überdeutlichen Zustimmung in der Stadt und in ihrem Kreis.
Zürich befürwortet das neue Bundesasylzentrum mit 70, Ihr Kreis sogar mit hohen 75 Prozent. Weshalb halten Sie an Ihrem Rekurs fest und gehen trotzdem weiter dagegen vor?
25 bis 30 Prozent der Bevölkerung sind ja weiterhin dagegen. Wir haben aus der Anwohnerschaft viele positive Rückmeldungen erhalten und sind deshalb weiterhin überzeugt: Das Zentrum gehört nicht auf das Duttweiler-Areal.
Wieso?
Es gibt für uns verschiedene Gründe. Den Platz auf dem Areal könnte man für etwas anderes besser nutzen. Er könnte zum eigentlichen Quartierkern werden. Zudem plant die Stadt auf der anderen Seite der Pfingstweidstrasse, vis-à-vis dem Bundesasylzentrum, ein neues Schulhaus. Das passt einfach nicht zusammen, auch nicht mit dem Ausgehviertel, zu dem sich Zürich-West entwickelt hat. Die Sicherheit ist nicht gewährleistet.
Warum nicht?
Die Asylsuchenden können das Zentrum verlassen, sich im Quartier und in Zürich frei bewegen. Es ist bekannt, dass jene mit einem negativen Asylbescheid auch untertauchen.
Soll man sie einsperren?
Das müssen die Verantwortlichen von Bund, Politik und von der Stadt entscheiden. Zurzeit gewährleisten sie die Sicherheit nicht. Den Rekurs haben wir aber nicht deswegen, sondern wegen des Lärmschutzes gemacht. Dieser ist beim Gebäude nicht ausreichend. Mit dem aktuellen Bauvorhaben wären die Asylsuchenden nicht genügend vor dem Lärm der Pfingstweidstrasse geschützt.
Was sind die nächsten Schritte der IG Duttweiler-Areal?
Unser Rekurs gegen das Bauvorhaben ist vor dem Verwaltungsgericht hängig. Wir sind gewillt, damit bis vor Bundesgericht zu ziehen. Zurzeit drucken wir Flyer, um Spenden zu sammeln. Unsere Kampfkasse ist schon etwas gefüllt, wir können aber noch Gelder gebrauchen.
Sie wehren sich seit einigen Monaten gegen das Bauvorhaben. Wieso ist Ihnen die Quartierbevölkerung bei der Abstimmung nicht gefolgt?
Zugegebenermassen waren wir in diesem Abstimmungskampf zu wenig engagiert.
Die Zustimmung war sehr deutlich. Den Rekurs bis vor Bundesgericht zu ziehen, wirkt nach einer Trotzreaktion der Anwohnerinnen und Anwohner.
Das ist Ihre Interpretation. Wir haben dieses Vorgehen bereits im Vorfeld der Abstimmung besprochen. Ich bin gespannt, ob jemand von der Stadt nun das Gespräch mit uns suchen wird.
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