«Wir ‹liken› uns in den Hass»
Antisemitismus, Sexismus und Ausländerfeindlichkeit: Der Psychologe Nils Böckler erklärt am Beispiel von Zürich, wie Hass vom Internet auf die Strasse gelangt.

Der neue Antisemitismusbericht zeigt: In Zürich kam es letztes Jahr zu zwei physischen Attacken auf Juden. Zweimal traten die Täter in Gruppen auf. Weshalb? In beiden Fällen handelte es sich um Hate Crimes. Bei dieser Art von Angriffen kennen sich Opfer und Täter in der Regel nicht. Das Opfer wird angegriffen, weil es zu einer bestimmten sozialen Gruppe gehört – es wird sozusagen zu deren Stellvertreter. Der Angreifer wiederum handelt im Namen seiner eigenen Gruppe. Gemeinsam gegen die anderen – das stärkt den Zusammenhalt.