«Wir müssen dieses Hotel haben»
Es ist eines der Wahrzeichen Pyongyangs: Das unvollendete Ryugyong-Hotel gilt als Ausdruck von Nordkoreas Grössenwahn. Die Hotelgruppe Kempinski mit Sitz in Genf will das Gebäude nun beleben.
In dem riesigen pyramidenförmige Hotelgebäude, dessen Rohbau seit zwei Jahrzehnten die Skyline der nordkoreanischen Hauptstadt Pyongyang dominiert, will die Schweizer Hotelgruppe Kempinski im kommenden Sommer eine Luxusherberge eröffnen. Die südkoreanische Zeitung «Joong Ang» zitierte den Kempinski-Chef Reto Wittwer, seine Gruppe wolle im Juli oder August 2013 in der Spitze des bisher unvollendeten 330 Meter hohen Gebäudes ein Luxushotel mit 150 Zimmern eröffnen. Ausserdem sollten dort Restaurants, Büros und ein Einkaufszentrum entstehen.
Der Schweizer Reto Wittwer sagte zur Nachrichtenagentur Bloomberg: «Ich habe mir gesagt, wir müssen dieses Hotel haben, denn wenn sich Nordkorea eines Tages öffnet, wird das Hotel zur Geldmaschine.»
Der ägyptische Mobilfunkkonzern Orascom, der im Gegenzug für Investitionen in das Hotel die einzige Mobilfunklizenz in Nordkorea erhalten hat, hat nach Angaben des Kempinski-Chefs bereits 139 Millionen Euro in die Fertigstellung der Aussenfassade gesteckt und will nun auch den Innenausbau finanzieren.
«Schlimmstes Gebäude»
Das Ryugyong-Hotel beherrscht mit seinen 105 Stockwerken seit zwei Jahrzehnten das Stadtbild Pyongyangs, doch wurde die riesige Pyramide aus Glas und Beton nie fertiggestellt. Angeordnet vom verstorbenen Machthaber Kim Jong-il im Jahr 1987, waren die Bauarbeiten 1992 eingestellt worden.
Erst 2008 wurden die Arbeiten an dem Hotel, das vielen als Ausdruck des Grössenwahns der nordkoreanischen Regierung gilt, wieder aufgenommen. Das US-Magazin «Esquire» bezeichnete das Projekt 2008 als «schlimmstes Gebäude in der Geschichte der Menschheit».
AFP/bru
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