Verhaltensökonom im Interview«Wir sind nicht blöd. Wir sind irrational»
Trotz Boom glauben viele in der Schweiz, dass sich ihre wirtschaftliche Lage verschlechtert. Für Gerhard Fehr ist das Selbstschutz – die Angst vor schlechten Entwicklungen präge uns.

In der Schweiz herrscht praktisch Vollbeschäftigung, viele Firmen gleichen die Teuerung beim Lohn aus, und trotzdem ist bei vielen Menschen die Furcht vor einer Wirtschaftskrise gross. Warum?
Wir Menschen haben vor schlechten Entwicklungen Angst. Und wir bewerten sie viel stärker negativ, als wir bei positiven Veränderungen das Gute sehen. Dies zeigt sich auch darin, dass der Grossteil der Menschen in der Schweiz glaubt, dass die anderen Bürgerinnen und Bürger weniger glücklich sind als sie selbst. Das stimmt nicht, sie sind meistens gleich glücklich.