«Wir stehen hinter der Qualität unserer Tamiflu-Studie»
Der starke Franken liess den Umsatz von Roche im ersten Quartal um 1 Prozent sinken. In Lokalwährungen sieht das Bild besser aus. Konzernchef Schwan äusserte sich zudem zu den umstrittenen Tamiflu-Studienzahlen.
Mit neuen Krebsmedikamenten hat Roche im ersten Quartal rasant steigende Verkaufszahlen erzielt. Der Gesamtumsatz des Basler Pharma- und Diagnostikakonzerns sank jedoch wegen negativen Währungseffekten um 1 Prozent auf 11,5 Milliarden Franken.
Zu konstanten Wechselkursen resultierte indes eine Zunahme um 5 Prozent, wie Roche heute mitteilte. Konzernchef Severin Schwan ist denn auch zufrieden: Beide Divisionen legten währungsbereinigt zu - Pharma um 4 Prozent auf 9,04 Milliarden Franken, Diagnostics um gar 7 Prozent auf 2,46 Milliarden Franken.
Wachstumstreiber Onkologie
Krebsmedikamente bleiben Wachstumstreiber. Die drei umsatzstärksten Heilmittel Mabthera, Avastin und Herceptin, die im ersten Quartal Verkäufe von je mehr als 1,5 Milliarden Franken brachten, waren währungsbereinigt um 3 bis 9 Prozent im Plus.
Daneben fallen die Umsatzahlen der neuen Krebsmedikamente Perjeta und Kadcyla mit 178 Millionen respektive 102 Millionen Franken noch bescheiden aus. Wachstumsraten von 274 respektive 474 Prozent weisen aber darauf hin, dass die beiden erst vor kurzem auf den Markt gebrachten Produkte schon bald Blockbuster-Status mit Milliardenumsatz erreichen könnten.
Einen markanten Umsatzrückgang von 19 Prozent auf 293 Millionen Franken musste Roche nicht unerwartet beim Chemotherapeutikum Xeloda verbuchen. Grund für den Rückgang ist gemäss der Mitteilung das Auslaufen des Patentschutzes und Generikakonkurrenz in den USA und in Europa.
Umstrittenes Tamiflu auf Rang 5
Das umstrittene Grippe-Medikament Tamiflu belegt im ersten Quartal Rang 5 der Umsatzrangliste von Roche. Mit 344 Millionen Franken liegen die Verkäufe währungsbereinigt um 9 Prozent unter dem Vorjahreswert.
«Wir stehen voll und ganz hinter der Qualität und der Integrität unserer Tamiflu-Studiendaten», sagte Schwan in einer Telefonkonferenz zum Quartalsergebnis. Cochrane-Experten hatten vergangene Woche auf der Basis von Studiendaten erneut Zweifel an der Wirksamkeit von Tamiflu geäussert.
Von den Märkten her konnte Roche im ersten Quartal namentlich in Europa zulegen. Dort nahmen die Pharma-Verkäufe sowohl in Franken als auch zu konstanten Wechselkursen um 5 Prozent auf 2,425 Milliarden Franken zu.
Im wichtigsten US-Markt, auf den 34 Prozent des Pharma-Umsatzes entfallen, resultierte währungsbereinigt ein Plus von 3 Prozent auf 3,87 Milliarden Franken. Im Franken entspricht das aber einem Minus von 1 Prozent.
Auf Kurs
Konzernchef Schwan ist zuversichtlich, dass Roche die Ziele für das Gesamtjahr erreicht. Das Unternehmen rechnet zu konstanten Wechselkursen unverändert mit einem Verkaufswachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Der Kerngewinn je Titel soll stärker als das Verkaufswachstum ausfallen. Und auch die Dividende soll weiter erhöht werden.
An der Börse wurde das Quartalsergebnis positiv aufgenommen. Der Roche-«Bon» notierte um 12 Uhr um 0,7 Prozent höher auf 255,40 Franken. Der Gesamtmarkt, gemessen am SMI, verlor derweil um 0,1 Prozent. Die Aktien des Mitbewerbers Novartis steigen um 0,4 Prozent.
SDA/rub
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