«Wir wollten jemanden in den Hintern treten»
Ein neues Buch deckt Hintergründe des US-Einmarschs im Irak auf und beleuchtet, wie das seinen Lauf nehmende Desaster George W. Bush zusetzte. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist pikant.
Nahezu täglich explodieren Bomben, mindestens 5000 Tote sind allein 2013 zu beklagen: Zehn Jahre nach dem US-Einmarsch im Irak kommt das Zweistromland nicht zur Ruhe, von einer blühenden Demokratie kann keine Rede sein. Ende nächster Woche wird Premierminister Nouri al-Maliki, dessen Ausgrenzung der sunnitischen Minderheit im Irak die bürgerkriegsähnlichen Zustände herbeiführte, in Washington zu Gesprächen erwartet. Ob es der Obama-Administration dabei gelingen wird, den zusehends autokratischen Schiiten an der Spitze der Bagdader Regierung zum Einlenken zu bewegen, ist indes fraglich.