Zweite Runde im Tauziehen um die Euro-Profite
Die Detailhändler senken die Preise – um damit die Markenartikellieferanten zu zwingen, die Währungsvorteile schneller weiterzugeben als bei der letzten Krise.

Es ist eine kleine Preislawine, die den Detailhandel erfasst. Per heute werden Kopfsalat, Kaki, Orangen, Pouletfleisch, Importbiere und Dutzende andere Produkte um bis zu 20 Prozent günstiger. Coop, Migros, Denner, Aldi, Lidl und andere Händler wollen mit der schnellen Reaktion auf den Fall des Mindestkurses ein Zeichen setzen. Bei Produkten, die sie in Euroland beziehen und in Euro bezahlen, setzen die Händler den Rotstift an. Dass sie dadurch teilweise selbst Margeneinbussen in Kauf nehmen müssen, wird kaum thematisiert. Wie auch in andern Branchen üblich, haben die Detailhändler auf Teile ihres Beschaffungsvolumens den Eurokurs auf mehrere Monate hinaus abgesichert, weil sie sich vor einer Erstarkung schützen wollten. Von den aktuellen Vorteilen bleibt in diesem Fall kaum mehr etwas übrig.