«Schulden sind die Steuern von morgen»
Der Ökonom Silvio Borner sagt, warum in Demokratien die Staatsquote steigt – und warum er Anti-Keynesianer ist.

Herr Borner, sind Schulden etwas Schlechtes?
Man muss Schulden nicht moralisierend beurteilen. Es kann durchaus sinnvoll sein, dass sich Private verschulden: Wenn jemand ein Haus kauft oder die Ausbildung seiner Kinder bezahlt. Aber das sind immer Investitionen oder dringende Konsumausgaben, die der Einzelne in seiner eigenen Verantwortung macht, da muss man ihm nicht zu sehr dreinreden. Hinzu kommt, dass die Kreditgeber Garantien und Sicherheiten verlangen: Bediene ich meine Hypothek nicht, dann nimmt mir die Bank das Haus weg und, wenn es nicht reicht, alle andere Vermögenswerte.