Das Risiko ist hausgemacht
Markus Diem Meier, Co-Ressortleiter Wirtschaft, über die Zuwanderung und die Folgen für die Konjunktur.
Man kann mit Blick aufs Ausland nur staunen, wie gut sich die Schweizer Wirtschaft in den letzten Jahren entwickelt hat. Besonders die Länder der Eurozone befinden sich praktisch in der Dauerkrise, die sich jüngst sogar wieder verschärft hat. Das ist kein Grund zu Überheblichkeit, sondern vielmehr einer zur Sorge. Denn auf die Dauer haben Krisen auf unseren wichtigsten Absatzmärkten die Schweizer Wirtschaft noch immer eingeholt und auch hier die Konjunktur nach unten gezogen. Bisher ist das vor allem aus einem Grund nicht geschehen: Die inländische Nachfrage, vor allem der Konsum, erwies sich als verblüffend robuster Konjunkturanker. Das ist nicht selbstverständlich: Wenn die Exportindustrie leidet, tun es auch ihre Zulieferer und deren Beschäftigte. Am Ende wird dann auch im Inland weniger investiert und konsumiert.
Diese Stützen der bisherigen Schweizer Wirtschaftsentwicklung sind jetzt gefährdet. Die Zeichen für eine deutliche Abschwächung der deutschen Wirtschaft mehren sich. Auch aus anderen wichtigen internationalen Abnehmerländern der Schweizer Unternehmen häufen sich die Negativnachrichten.