Europas Frust mit italienischen Banken
Rom und die EU streiten heftig über staatliche Bankenhilfen. Hoffen lassen ausgerechnet die laufenden Stresstests.

Die Eurozone ist regelmässig in besonders turbulentes Fahrwasser geraten, wenn Italien in den Fokus der Finanzmärkte rückte. Einiges spricht dafür, dass dies in den nächsten Wochen und Monaten der Fall sein wird. Ende Juli wird die Europäische Zentralbank (EZB) die Ergebnisse des jüngsten Bankenstresstests vorlegen, den sie zusammen mit der European Banking Authority durchführt. Italienische Geldhäuser – darin sind sich die Beobachter weitgehend einig – dürften erneut schwach abschneiden und besonders grosse Kapitallücken aufweisen. Im August soll eine EZB-Arbeitsgruppe Vorschläge unterbreiten, wie die europäischen Banken mit notleidenden Krediten verfahren sollen. Auch dieses Problem ist in unserem südlichen Nachbarland besonders akut: Nach Expertenschätzungen schlummern in italienischen Bankbilanzen zwischen 30 und 50 Prozent aller faulen Kredite im Euroraum.