Hochstimmung an Schweizer Börse hält an
Der SMI beginnt die Woche mit einem satten Plus von über 2 Prozent. Auch an der Währungsfront hat sich die Lage weiter entspannt: Der Euro ist auf den höchsten Stand seit Anfang Juli gestiegen.
Die Schweizer Börse hat heute die starke Aufwärtsbewegung vom späten Freitagnachmittag fortgesetzt und deutlich im Plus geschlossen. Der Handel wurde von Hoffnungen auf eine bessere konjunkturelle Entwicklung der amerikanischen Wirtschaft getragen.
Die Rede des US-Notenbankchefs Ben Bernanke vom letzten Freitag ist von den weltweiten Finanzmärkten positiv aufgenommen worden und hat diese zumindest vorübergehend stimuliert. Auch die am Montag bekanntgewordenen Daten zu den US-Konsumausgaben und zum US- Häusermarkt sorgten für gute Stimmung unter den Anlegern.
Banken und Versicherer im Aufwind
So kletterte der Swiss Market Index (SMI) bis Börsenschluss um 2,32 Prozent auf 5446,47 Punkte. Der breite Swiss Performance Index (SPI) stieg gar um 2,46 Prozent auf 4963,52 Zähler.
Bei den Schwergewichten an der Schweizer Börse legten die Aktientitel des Logistikdienstleisters Kühne Nagel mit einem Plus von 5,4 Prozent stark zu. Sie mussten den Spitzenplatz allerdings mit den Wertpapieren der Bank Julius Bär teilen. Die Aktien des US-Ölservicekonzerns Weatherford gewannen 5,1 Prozent an Wert. Finanztitel wie die Aktien der Grossbanken Credit Suisse ( 4,8 Prozent) und UBS ( 4,2 Prozent) standen bei Handelsende ebenfalls gut da. Auch die Titel der Versicherer Swiss Re ( 4,4 Prozent), Swiss Life ( 4,1 Prozent), Bâloise ( 3,8 Prozent) und Zurich Financial Services ( 3,6 Prozent) durften sich sehen lassen.
Euro so stark wie vor zwei Monaten
Auch an der Währungsfront hat sich die Lage weiter entspannt: Der Euro stieg gegenüber dem Franken erstmals seit Anfang Juli über die Marke von 1,19 Franken. Ein Dollar kostete wieder über 82 Rappen.
Während der Bundesrat über die Ausgestaltung der 2-Milliarden- Hilfen für die Wirtschaft beriet, verbuchte die Schweizerische Nationalbank (SNB) mit ihren Eingriffen weitere Erfolge: Die Giroguthaben der inländischen Banken bei der SNB stiegen in der Woche zum 26. August um knapp 108 Milliarden auf fast 164 Milliarden Franken, wie die SNB mitteilt.
Die übrigen Guthaben auf Sicht betrugen 25 Milliarden Franken, so dass sich die gesamte Summe auf 189 Milliarden Franken belief. Um der Überbewertung des Frankens entgegenzuwirken, hat die SNB das Ziel für die Sichtguthaben der Banken bei der Nationalbank seit Anfang August in drei Schritten von rund 30 Milliarden auf 200 Milliarden Franken erhöht. Ein grösseres Franken-Volumen erhöht aber die Inflationsgefahr. Händler erklärten die Frankenabwertung auch damit, dass die Grossbank UBS am Freitag angekündigt hatte, möglicherweise mit Gebühren den Franken-Zufluss zu bremsen.
Dollar von Bernanke-Rede belastet
Der Dollar gewann zum Franken an Wert, obwohl ihn Spekulationen auf weitere Konjunkturhilfen durch die US-Notenbank (Fed) belasteten. Fed-Chef Ben Bernanke hatte am vergangenen Freitag bei der Notenbanker-Tagung in Jachson Hole zwar keine konkreten neuen Aktionen in Aussicht gestellt.
Doch allein sein Hinweis auf die nächsten Beratungen des Offenmarktausschusses (FOMC) im September wurde von vielen als Signal interpretiert, die Fed könnte der Konjunktur nochmal unter die Arme greifen. Entsprechend zog der Euro zeitweise über 1,45 Dollar an und lag damit am oberen Ende seiner seit Monaten geltenden Spanne von 1,40 bis 1,46 Dollar.
Sollte es neue Hiobsbotschaften aus der Euro-Zone geben, könnte der Euro aber rasch wieder unter Druck geraten, sagten Analysten. So stehen am Rentenmarkt in dieser Woche die Auktionen Italiens und Spaniens im Fokus.
Italien bringt am Dienstag zehnjährige Anleihen mit einem Volumen von 3,7 Milliarden Euro auf den Markt. Zudem will die Regierung in Rom über dreijährige Anleihen bis zu 3,25 Milliarden Euro aufnehmen. Die EZB hat laut Händlern neben italienischen auch spanische Papiere gekauft. Spanien wird am Donnerstag den Kapitalmarkt wieder anzapfen.
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