Ohne Job – Prognose sieht schwarz
Das Abwärtsrisiko Nr. 1 liege in einer weiteren Frankenaufwertung gegenüber dem Euro. Wo der Chefökonom von Economiesuisse die grössten Risiken sieht.

Die Schweizer Wirtschaft hat den Frankenschock nach Ansicht des Wirtschaftsdachverbandes Economiesuisse noch keineswegs verdaut. Im kommenden Jahr rechnet der Verband daher mit einem Wirtschaftswachstum von lediglich 1,2 Prozent in der Schweiz.
Das Wirtschaftswachstum in der Schweiz werde auch 2016 deutlich unter ihrem Potenzialwachstum bleiben, erklärte Rudolf Minsch, Chefökonom von Economiesuisse, am Freitag vor den Medien in Zürich. Er schätzt daher, dass die Arbeitslosigkeit weiterhin leicht zunehmen und im Jahresdurchschnitt auf 3,7 Prozent steigen wird.
Trügerische Entwicklung in den USA
Die Schweizer Wirtschaft stehe vor einem weiteren herausfordernden Jahr. Das Abwärtsrisiko Nr. 1. liege in einer weiteren Frankenaufwertung gegenüber dem Euro. Es bestehe auch die Gefahr eines möglichen Rückschlags der europäischen Konjunktur. Zudem könnte sich die positive Entwicklung in den USA als trügerisch erweisen.
Laut Minsch würde sich bei einem schwachem Wachstum in den USA der Dollar wieder abwerten, was den Wettbewerbsvorteil der europäischen Exporteure reduzieren und weitere geldpolitische Stimuli der europäischen Zentralbank hervorrufen würde. So könnte «der Franken wieder ins Schaufenster der internationalen Märkte rücken».
Minsch betonte deshalb: «Je rascher die ultraexpansive Geldpolitik der grossen Zentralbanken beendet wird, desto besser für die Schweizer Wirtschaft.»
Preise in der Schweiz wieder auf leichter Talfahrt
Nach den leichten Anstiegen in den beiden Vormonaten sind die Preise in der Schweiz im November wieder etwas gesunken. Billigere Wohnungsmieten und Autos trieben die Preise im Vergleich zum Vormonat Oktober um 0,1 Prozent nach unten.
Im Vergleich zum Vorjahresnovember fielen die Preise gar um 1,4 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Freitag in einem Communiqué bekannt gab. Der Landesindex der Konsumentenpreise sank auf 97,7 Punkte.
Neben Autos und Wohnungsmieten wurden auch Hotelübernachtungen und Benzin billiger. Ohne die günstigeren Wohnungsmieten wären die Konsumentenpreise im November unverändert geblieben.
Einen Preissturz von einem Fünftel erlebten Tomaten, Auberginen, Peperoni, Gurken und Zucchetti, die als sogenannte Fruchtgemüse in die Statistik eingehen. Grund dafür waren Aktionen und Saisoneffekte, wie das BFS bekannt gab. Die Preise von Fruchtgemüse schwanken traditionell stark.
Ebenfalls billiger wurden Zitrusfrüchte, Wurzelgemüse und Rahm infolge von Aktionen. Auch die Preise für Flugtickets, Damenschuhe und -hosen gaben nach. Beim Schaumwein sorgten Aktionen für einen Preisrutsch (–11,7 Prozent).
Die Tankrechnung fiel ebenfalls billiger aus. Benzin ermässigte sich um 1 Prozent, Diesel leicht um 0,3 Prozent.
Heizöl deutlich teurer
Auf der anderen Seite mussten die Konsumenten deutlich mehr für Heizöl (+7,7 Prozent) bezahlen. Etwas teurer wurden auch Pauschalreisen und Wurst.
In der Hauptgruppe Hausrat und Haushaltsführung kehrten zahlreiche Aktionspreise wieder auf ihr reguläres Niveau zurück. Betroffen waren insbesondere Möbel, Wasch- und Reinigungsmittel, Zubehör für Haus und Garten sowie Geschirr und Besteck.
Wintersportartikel und -bekleidung erreichten nach dem Ausverkauf zu Jahresbeginn wieder ihr normales Niveau. Kurz vor dem Advent wurden auch Bücher und Broschüren teurer. Mehr bezahlt werden musste für Rind- und Kalbfleisch, frische Fische, Gewürze, Saucen und Konfitüren. Teilweise seien Aktionen des Vormonats zu Ende gegangen, schrieb das BFS.
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