Standort Schweiz verliert an Attraktivität
Die Zahl der ausländischen Firmen, die in der Schweiz einen Standort beziehen, geht zurück. Das sagt ein CS-Manager – und er nennt Gründe.

Die Credit Suisse verzeichnet bei ihren Unternehmenskunden trotz der Masseneinwanderungsinitiative bislang keine Investitionsflaute. Rückläufig sei allerdings die Zahl der Ansiedlungen in der Schweiz.
Die Anfragen für die Eröffnung von Unternehmensstandorten seien leicht gesunken, sagte Barend Fruithof, Leiter des CS-Geschäfts mit Unternehmen und institutionellen Kunden, am Mittwoch bei einem Mediengespräch in Zürich. Fruithof, der auch Stiftungsrat der Standortpromotion Greater Zurich Area ist, wies allerdings darauf hin, dass es zuvor einen Höchststand an Ansiedlungen gegeben habe.
Ecopop und Erbschaftssteuer
Die Masseneinwanderungsinitiative sei nur ein möglicher Faktor der gegenwärtigen Zurückhaltung. Auch andere politische Dossiers wie die Erbschaftssteuer- und die Ecopopinitiative, die Unternehmenssteuerreform III oder der Lehrlingsmangel in gewissen Branchen spielten eine Rolle.
Wenn Unternehmen im Ausland gute Alternativen für Standorte hätten, dann sei die Chance grösser geworden, dass sie sich gegen die Schweiz entschieden, hielt Fruithof fest. Zudem hätten einige Schweizer Firmen Produktionsteile in ihre Absatzmärkte verlagert, primär nach Asien. Seit der Finanzkrise hätten viele Firmen die Liquidität erhöht, aber sich bei Investitionen zurückgehalten.
Zentrale Rolle
Die von Fruithof geleitete Sparte Corporate & Institutional Clients betreut rund 800 Firmengruppen, 110'000 KMU, 3200 institutionelle Kunden, 2500 Finanzinstitute, 300 Rohstoffhändler und 250 Reedereien. Die Kundenvermögen sind 2013 auf 353,3 Milliarden Franken gestiegen, die Nettoausleihungen auf 62,4 Milliarden Franken.
Die CS halte mit 22 Milliarden Franken rund 26 Prozent der ungedeckten Kredite (Kredite ohne Sicherheit wie beispielsweise Immobilien) der Schweizer Wirtschaft.
Das Schuldeingeständnis der CS im US-Steuerstreit habe kaum negative Auswirkungen: Wohl hätten die Kunden vor und nach der Bekanntgabe der Einigung mit den US-Behörden einen erhöhten Erklärungsbedarf gezeigt, mittlerweile sei aber rein vom Geschäft her wieder «Normalbetrieb» eingekehrt, erklärte Fruithof.
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